802.11: Standard für drahtlose Netze
Ablauf des RTS-CTS-Mechanismus
Auch hier verdeutlichen wir uns die Funktionsweise anhand eines praktischen Beispiels. In der unten stehenden Abbildung sehen Sie das zugehörige Zeitdiagramm (ohne Berücksichtigung der Signallaufzeiten auf dem Medium).
1: S1 beginnt die Übertragung eines RTS-Rahmens an S2. Auch S2 und S4 empfangen diesen Frame.
2: Nach dem Empfang des RTS-Rahmens setzt S4 den NAV-Zeitgeber und verhält sich ruhig. Der NAV von S4 enthält die benötigte Zeit für CTS-, Daten- und ACK-Rahmen zuzüglich der jeweiligen SIFS-Intervalle.
3: Ein SIFS-Zeitintervall später sendet S2 den CTS-Rahmen. Er kann auch von S1 und S3 empfangen werden.
4: S3 setzt seinen NAV-Zeitgeber auf die für die Übertragung des Daten- und des ACK-Rahmens benötigte Zeit zuzüglich der dazwischen liegenden SIFS-Zeit und verhält sich ruhig.
5. S1 überträgt nach dem Empfang des CTS-Rahmens und einem SIFS-Intervall den Datenrahmen.
6. S2 bestätigt den Empfang nach einem SIFS-Intervall mit einem ACK-Rahmen.
7: Die Datenübertragung ist erfolgreich abgeschlossen, die NAV-Zeitgeber der beiden an der Kommunikation nicht beteiligten Stationen sind abgelaufen. Nach Verstreichen einer DIFS-Zeit kann eine neue Datenübertragung beginnen.
Der RTS-CTS-Mechanismus schützt zwar offensichtlich vor Kollisionen, verursacht aber zusätzlichen Protokollverkehr. Um den Overhead bei kurzen Datenpaketen zu minimieren, wird der RTS-CTS-Austausch erst ab einer gewissen Paketgröße (RTS threshold) aktiviert. Daneben bewährt sich der RTS-CTS-Mechanismus auch beim Betrieb überlappender BSS und IBSS.