50 Jahre Festplatte: Vom lahmen Riesen zum flotten Winzling

Vergleich der Extreme: Festplatte 1956 vs. 2006

Die Größte unter den Kleinsten ist derzeit das Modell MK4001MTD von Toshiba mit einem Formfaktor von 0,85 Zoll. Mit nur einer Scheibe und zwei Köpfen bietet das Leichtgewicht von 8,5 Gramm eine Kapazität von 4 GByte. Die Festplatte arbeitet mit lediglich 3 Volt als Betriebsspannung, rotiert die Scheibe mit 3600 U/min und bietet eine Transferrate von 12,5 MByte/s. Das Laufwerk findet dabei Platz unter einer Briefmarke.

Ob sich ein mechanisch-dynamisches Speichermedium gegenüber dem wachsenden Markt der Flash-Speicher in dieser Größe durchsetzen wird, muss die Zukunft allerdings noch zeigen. Inzwischen gibt es Flash-Speicherkarten mit Kapazitäten bis 8 GByte.

Seagate kündigte im April 2006 die neue Modellreihe Seagate Barracuda 7200.10 mit einer Kapazität von 750 GByte an. Damit hat der Hersteller die aktuell größte erhältliche Festplatte im Angebot. Einen Test der Barracuda 7200.10 können Sie bei tecCHANNEL im Artikel Schnell & riesig: SATA-II-Festplatten im Test nachlesen.

Vergleicht man die Features der IBM 350 aus dem Jahr 1956 mit aktuellen Festplatten, so gab es in allen Bereichen große Fortschritte:

Features der ersten Festplatte IBM 350 im Vergleich zu aktuellen Drives

 

IBM 350

Aktuell

Faktor

Kapazität

5 MByte

750 GByte

150.000

Scheibengröße

24 Zoll

0,85 Zoll

28

U/min

1200

15.000

12,5

Gewicht

1000 kg

8,5 g

117.647

Abstand Kopf-Scheibe

20,32 µm

10 nm

2032

Zugriffszeit

600 ms

3,5 ms

171

Transferrate

0,0088 MByte/s

zirka 125 MByte/s

14.000

Datendichte

2 KBit/inch²

132 GBit/inch²

69 Mio.

Zum Vergleich: Das menschliche Gehirn fasst bei einem mittleren Gewicht von 1,5 kg bei rund 30 Milliarden Nervenzellen über 4 Terabyte an Daten. Das ist genug Platz um ein ganzen Leben abzuspeichern.