Ratgeber Additive Manufacturing

3D-Druck in- oder outsourcen?

Jährliches Volumen oft entscheidend

"Wenn es hauptsächlich um Anschaffungsmodelle mit immer gleichem Material geht, sollte man das jährliche Volumen plus den Aufwand für Schulungen und Personalkosten gegen den Kaufpreis aufrechnen. Dann empfiehlt sich ein einfach zu bedienender FDM-, Polygrafie- oder SLA-Drucker", meint Rapidobject-Produktionsleiter Oliver Jan Wagner. Die anderen beiden Verfahren seien nicht nur aufwendiger, sondern erforderten auch Personal mit den nötigen Erfahrungen. Bisher würden in erster Linie Unternehmen ab einer Größe von 5.000 Mitarbeitern und einem ständigen Bedarf an Prototypen diesen Schritt gehen, BMW zum Beispiel.

"Wenn es um hohe Qualitätsanforderungen geht, greift man in der Regel zum Outsourcing", sagt indes FIT-Finanzchef Albert Klein. Zur FIT Group gehören neben dem 3D-Softwarehersteller netfabb auch FIT Prototyping, die Nummer eins in Deutschland in dem Bereich, und die FIT Production GmbH, die mit Additive Design und Manufacturing (ADM) den größten Anteil am Umsatzwachstum von 60 Prozent jedes Jahr habe, so Klein.

Concept Laser wird bei der Antwort auf die Frage nach dem Insourcing oder Outsourcing konkreter: "Kann der Anwender eine Anlage aus dem Stand auslasten, dann sollte er gleich investieren. Unter 50 bis 70 Prozent Auslastung sollte er auf einen Dienstleister zurückgreifen." Nach Losgrößen gelte die Faustregel, dass bei Stückzahlen bis 1.000 pro Jahr die additive Fertigung typischerweise am wirtschaftlichsten sei. Bei 1.000 bis 100.000 Stück sollte dem Hersteller aus Lichtenfels zufolge die Herstellung einer Form aus Metall durch additive Verfahren als mögliche Variante in Betracht gezogen werden. Bei mehr als 100.000 Stück sei dagegen eine "besonders langlebige, aus Vollmaterial klassisch gefertigte Geometrie" voraussichtlich am sinnvollsten.