10GBase-T: Das 10-Gigabit-Netzwerk über Kupferkabel
Kabelfrage: Cat-6a, Cat-6e oder Cat-7
Als Ausweg bieten sich drei Möglichkeiten an, die alle von jeder Netzwerkkarte unterstützt werden:
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Es können Kabel der Kategorie 6 „augmented“ (Cat-6a) verwendet werden. Diese heben die Grenzfrequenz auf 625 MHz an, so dass ein Betrieb über die vollen 100 m möglich ist. Cat-6a-Kabel erreichen durch die Verwendung von Kreuzstegen als Separatoren ein deutlich besseres Übersprechverhalten. Die Stege führen allerdings zu einem vergrößerten Kabeldurchmesser und zu größeren Biegeradien für die Kabel.
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Nach statistischen Untersuchungen, auf die sich die Standardisierungsgruppe des IEEE [IEEE Tutorial] stützt, weisen rund 70 Prozent aller Verkabelungen eine Lauflänge von weniger als 55 m auf. Für diese Installationen kann dann auch das etwas kostengünstigere Cat-6e-Kabel verwendet werden, das eine Grenzfrequenz von 500 MHz ermöglicht.
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Natürlich sind auch Kabel der Kategorie 7 mit einer Grenzfrequenz von 600 MHz erlaubt. Hier steht aber eine Umrüstung auf nicht-kompatible Steckverbinder ins Haus, was einen großen Einschnitt bedeutet.
Auf diese Weise kann die Bitfehlerrate weiterhin unter 10E-12 gehalten werden. Dies bedeutet bei Volllastverkehr, dass ungefähr alle 100 s ein Bitfehler passieren darf, der beim Empfänger zum Verwerfen des entsprechenden Rahmens führt.
Bei der Kabelinstallation sind weitere Besonderheiten zu berücksichtigen.
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Die Kabel sollten nicht über allzu lange Strecken parallel und eng gebunden verlegt werden.
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Bei längeren Strecken sollten geschirmte und, wenn möglich, unterteilte Kabelkanäle eingesetzt werden.
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Darüber hinaus erscheint es sinnvoll, spezielle Patch-Panel mit vergrößerten Abständen der Buchsen zu verwenden. Alternativ bieten sich 10GBase-T-Komplettlösungen mit aufeinander abgestimmten Patch-Paneln und Patch-Kabeln an, bei denen der Hersteller die Einhaltung aller Verkabelungsparameter auch bei 100 m Lauflänge garantieren kann.