WLAN versus Mobilfunk

10 Gigabit/s auf dem Handy - wer macht das Rennen?

Wozu braucht die Menschheit 5G?

5G soll ab 2020 die tausendfache Wireless-Kapazität in die Mobilfunknetze bringen. Das ermöglicht dann: 100 Milliarden Mobilfunkverbindungen für Menschen und Maschinen gleichzeitig. 10 Gbit/s auf jedem Endgerät. Pings unterhalb von einer Milli-Sekunde. Neunzig Prozent weniger Energieverbrauch pro Mobilfunkdienst. 1000mal weniger Energieverbrauch pro übertragenem Bit in den Endgeräten, auch um deren Akkuverbrauch zu reduzieren. Und daraus resultierend: Neue Anwendungen und Geschäftsmodelle rund um das drahtlose, superschnelle 5G-Cloud-Computing.

Um das Jahr 2020 herum dürften LTE und LTE-Advanced (links) an ihre Grenzen stoßen. Bis dahin soll dann 5G (rechts) einsatzbereit sein.
Um das Jahr 2020 herum dürften LTE und LTE-Advanced (links) an ihre Grenzen stoßen. Bis dahin soll dann 5G (rechts) einsatzbereit sein.
Foto: Nokia

Tausendfache Mobilfunk-Kapazität mit 5G

Um 5G zu realisieren, braucht man neue Funkstationen und Endgeräte mit viel mehr MIMO-Antennen als heute, eine viel höhere geografische Dichte von Basis-Stationen mit viel kleineren Funkradien, sowie viel breitere Frequenz-Spektren in der Luft, als heute für LTE verfügbar sind, meinte etwa Dr. Wen Tong, der profilierteste 5G-Vordenker von Huawei, Inhaber von 180 US-Patenten und Chef von 700 Huawei-Forschern bereits im Februar 2014.

5G soll 10 GBit/s auf jedes Endgerät bringen und 100 Milliarden Mobilfunk-Connections gleichzeitig ermöglichen. Dazu müssen die Telcos viel mehr Antennen als bei 4G aufstellen und ein gewaltiges Frequenz-Spektrum von 300 MHz bis zu 300 GHz nutzen dürfen
5G soll 10 GBit/s auf jedes Endgerät bringen und 100 Milliarden Mobilfunk-Connections gleichzeitig ermöglichen. Dazu müssen die Telcos viel mehr Antennen als bei 4G aufstellen und ein gewaltiges Frequenz-Spektrum von 300 MHz bis zu 300 GHz nutzen dürfen
Foto: Huawei

5G soll ein enormes Spektrum von 300 MHz bis 300 GHz flexibel nutzen können. Zum Vergleich: LTE nutzt in Deutschland gerade mal drei fixe Frequenz-Blöcke bei 800 MHz, 1800 MHz und 2600 MHz. Die restlichen 297 GHz sind für den terrestrischen Mobilfunk noch gar nicht aktiviert.

Die Mobilfunk-Anbieter drehen an vielen Schräubchen, um Speed und Kapazität in den Netzen zu erhöhen: Unter anderem durch Nutzung von höheren Frequenzen und mehr Spektrum sowie durch Einsatz von MIMO-Multi-Antennen-Technik mit Beamforming zur gezielten Client-Verfolgung.
Die Mobilfunk-Anbieter drehen an vielen Schräubchen, um Speed und Kapazität in den Netzen zu erhöhen: Unter anderem durch Nutzung von höheren Frequenzen und mehr Spektrum sowie durch Einsatz von MIMO-Multi-Antennen-Technik mit Beamforming zur gezielten Client-Verfolgung.
Foto: Ericsson

Natürlich sollen die neuen 5G-Techniken auch kreuz- und rückwärts-kompatibel zu den heute verbreiteten Funksorten 3G, 4G und WiFi sein. Die meisten User wollen ja nicht ständig neue Endgeräte kaufen.

Zurzeit ist 5G noch im Stadium der Forschung und früher Prototypen. Ab 2016 will man Standards definieren, ab 2019 soll es kommerzielle 5G-Systeme und -Geräte für Pilotprojekte geben, 2020 soll der Rollout beginnen.
Zurzeit ist 5G noch im Stadium der Forschung und früher Prototypen. Ab 2016 will man Standards definieren, ab 2019 soll es kommerzielle 5G-Systeme und -Geräte für Pilotprojekte geben, 2020 soll der Rollout beginnen.
Foto: Huawei

Ab wann weitere Frequenzen für das drahtlose Internet versteigert werden, ist nicht zuletzt eine Frage der Politik. Deshalb kamen auch mehrere EU-Politiker aus Brüssel zum 5G-Kongress nach München. Daneben wird auf der World Radiocommunication Conference 2015 (WRC-15) der ITU vom 2. bis 27. November 2015 in Genf eine größere Einigung über die Verwendung weiterer Frequenzbänder für das mobile Internet erwartet.

Der 5G-Mobilfunk soll auch höhere Frequenzen als das heutige 4G-LTE nutzen. 5G soll aber zu den heutigen LTE-Funktechniken rückwärts-kompatibel bleiben, damit die „alten“ LTE-Smartphones von heute auch noch im 5G-Zeitalter funktionieren.
Der 5G-Mobilfunk soll auch höhere Frequenzen als das heutige 4G-LTE nutzen. 5G soll aber zu den heutigen LTE-Funktechniken rückwärts-kompatibel bleiben, damit die „alten“ LTE-Smartphones von heute auch noch im 5G-Zeitalter funktionieren.
Foto: Ericsson