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Ratgeber - Mehr Sicherheit trotz Botnetze, Cloud- und Mobile-Computing

Was sind eigentlich Botnetze? Definition und Expertenmeinungen

Was die Definition eines Botnetzes angeht, sind sich die Experten weitgehend einig: Toralv Dirra, als Security Strategist bei den McAfee Labs tätig, fasst es so zusammen: "Ein Botnetz besteht aus mehreren mit Malware infizierten Systemen, sogenannten Zombies, auf denen die Malware sich mit zentralen Command & Control Servern (C&C, C2) verbindet, um von diesen Anweisungen abzuholen." Stefan Ortloff, Virus Analyst bei Kaspersky Lab, bestätigt diese Definition und ergänzt, dass diese Botnetze von den Kriminellen sowohl zum Versand von Spam als auch zum direkten Diebstahl beispielsweise von Daten für das Online-Banking oder anderer Zugangsdaten sowie für sogenannte DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) auf Firmen-Server zum Einsatz kommen - eine Einschätzung, die von allen der von uns befragten Experten einhellig bestätigt wurde.

Ein zentralisiertes Botnetz.
Ein zentralisiertes Botnetz.

Die Experten von Kaspersky wiesen zusätzlich darauf hin, dass hier in der Praxis zwei unterschiedliche Architekturen zu finden sind, die eine grundsätzlich unterschiedliche Topologie verwenden: Während die zentralisierten Botnetze (siehe Bild) wie beschrieben mit einem C&C-Rechner arbeiten, der mit allen Bots verbunden ist, verwenden dezentrale Lösungen die Techniken der Peer-to-Peer-Netzwerke (P2P), so dass sich die infizierten Rechner nicht mit dem Steuerungsrechner sondern untereinander verbinden (Bild unten). Damit sind solche Netze natürlich auch weitaus schwerer zu neutralisieren.

Dezentrale Botnets verwenden die Techniken der Peer-to-Peer-Netzwerke (P2P).
Dezentrale Botnets verwenden die Techniken der Peer-to-Peer-Netzwerke (P2P).