Tablet mit Tastatur-Cover, Office 2013 und Docking-Tastatur

Test: Microsoft Surface mit Windows RT

Nach Apple, Amazon und Google steigt auch Microsoft mit dem Surface in den Tablet-Ring. Mit 10,6-Zoll-Touchscreen, Windows RT, ARM-Prozessor NVIDIA Tegra 3 und Tastatur-Cover fordert das Surface das iPad und Android-Tablets heraus. Der Test zeigt, ob Microsoft damit Erfolg haben kann.

Das Microsoft Surface mit 64 GByte Speicher kostet 679 Euro, also 20 Euro weniger als das iPad 4 mit dieser Speichergröße. Außerdem bekommen Sie für diesen Preis beim Surface das Touch Cover dazu - eine Folientastatur, die als Abdeckung fürs Tablet dient.

Dieses Tastatur-Cover ist nicht das einzige, was das Surface dem iPad 4 voraushat: Auf der Rückseite besitzt das Microsoft-Tablet einen klappbaren Standfuß. Damit steht es nicht nur stabiler, zum Beispiel beim Filmeschauen, auch das Tippen auf der magnetisch angedockten Tastatur wird einfacher. Allerdings lässt sich der Neigungswinkel des Fuß nicht verstellen. Das macht nicht viel aus, weil der Blickwinkel des Displays sehr großzügig ist, bequemer wäre es schon.

Das Surface reagiert flink - meistens

Auf dem breiten Rand des 10,6 Zoll großen Bildschirms befindet sich unten ein Windows-Symbol, das als Sensortaste wie der Home-Button des iPad funktioniert und Sie auf den Startbildschirm mit der Modern UI ("Metro"-Oberfläche) zurückbringt. Ansonsten steuern Sie das Surface abgesehen von der Lautstärkewippe links und dem Einschaltknopf oben am Gehäuse mit dem Finger: Und das geht extrem flüssig. Beim Wischen durch den Startbildschirm sehen Sie kein Ruckeln, gleiches gilt fürs Blättern durch Fotoalben. Auch der Browser reagiert sehr geschmeidig beim Scrollen und Zoomen, so dass am Surface schon ein wenig iPad-Feeling aufkommt.

Sieht aus wie ein Notebook: Surface mit ausgeklapptem Standfuß
Sieht aus wie ein Notebook: Surface mit ausgeklapptem Standfuß

Zwar benötigen die meisten Apps rund drei bis fünf Sekunden zum Starten. Bei vielen dauert es sogar noch länger: Allerdings aktualisieren Apps wie Wetter, Sport, Finanzen dabei ihren Inhalt, sodass die Startzeit auch vom Tempo der Onlineverbindung abhängt. Der Lagesensor macht das Bild erst schmaler und dreht es anschließend - das sieht ungelenk aus und keinesfalls so geschmeidig wie auf dem iPad 4. Ansonsten bemerken Sie beim Surface und dem NVIDIA-Prozessor Tegra 3 fast nie ein Tempo-Problem: Das Tablet mit Windows RT reagiert im Gegenteil flüssiger als viele Android-Tablets mit demselben Prozessor.

Schnell im Web

Flink agiert das Surface beim Surfen. Im Browser-Test Sunspider, der prüft, wie schnell das Tablet Javascript-Befehle verarbeiten kann, wie sie auf komplexen Webseiten eingesetzt werden, ist das Surface fast so schnell wie das iPad 4. Etwas langsamer als das iPad, aber immer noch ordentlich, schneidet es bei der durchschnittlichen Ladezeit von Webseiten und bei der WLAN-Datenrate ab.

Wo das Surface bremst

Einige nervige Tempo-Bremsen fallen im Test aber trotzdem auf: Zum Beispiel zeigt Word 2013 Buchstaben beim schnellen Tippen mit großer Verzögerung an - teilweise baut sich der Satz erst auf dem Bildschirm auf, wenn er fertig getippt ist. Auch bei anderen Apps, zum Beispiel Mail, wiederholt sich dieses Phänomen. Und auch wenn die Rechtschreibprüfung in Word deaktiviert wird, kommt das Surface nicht hinterher.

Office 2013 ist übrigens in der Version Home and Student als Preview-Edition installiert. Die endgültige Version bekommen Sie über Windows Update geliefert, sobald die Software final ist. Die Office-App lässt sich nur mit Tastatur und Touchpad bequem bedienen - für den Finger sind die Menüs zu klein. Ähnliches gilt für viele Menüs im Desktop-Modus, den Windows RT ebenfalls mitbringt: In den Tiefen der Systemeinstellung mit kleinen Drop-Down-Menüs und Mini-Fenstern kommen Sie mit der Fingerbedienung nicht weit.