Zweierbeziehung

Chipsets sind die entscheidende Komponente von Mainboards. Ihre Qualität entscheidet damit über Stabilität, Kompatibilität und Performance des kompletten PC-Systems. Unser Special liefert Ihnen die Grundlagen für die richtige Mainboard-Kaufentscheidung.

Der Chipsatz beinhaltet nahezu alle Komponenten, die für ein Mainboard benötigt werden. Er enthält unter anderem die Steuereinheiten für Prozessor-, Speicher- und Steckkartenbusse. Die Schnittstellen-Controller sind zum Großteil ebenso integriert wie Power-Management-Funktionen. Untergebracht ist die gesamte Logik meistens in zwei Bausteinen, die über eigenen Bus in enger Beziehung zueinander stehen.

Zur Zeit gibt es im PC-Markt fünf große Chipset-Hersteller: AMD, ALi, Intel, SiS und VIA. Während sich AMD und Intel auf die Unterstützung der eigenen CPUs konzentrieren, bieten die drei taiwanischen Firmen für beide Plattformen Lösungen an. Die Mainboard-Hersteller haben also für ein Mainboard-Plattform die Auswahl unter maximal vier Chipset-Herstellern - abgesehen von teuren Speziallösungen a la ServerWorks. Für den Pentium 4 ergeben daraus zur Zeit maximal fünf aktuelle Chipsätze, mit denen sich Mainstream-Mainboards bauen lassen. Nicht berücksichtigt sind hierbei ältere Versionen und Varianten für unterschiedliche Speichertypen.

In Tests verhalten sich die Mainboards von verschiedenen Herstellern mit dem gleichen Chipsatz in der Regel ähnlich und kämpfen anfangs mit den gleichen Problemen. Das ist wenig verwunderlich, den alle Hersteller müssen mit dem gleichen Ausgangsmaterial arbeiten. Wie schnell die Probleme beseitigt werden und wie lange der Mainboard-Hersteller ausreichenden Support dafür bietet, steht auf einem anderen Blatt. Zusammen mit dem Preis und der Zusatzausstattung unterscheiden sich die Produkte in dieser Hinsicht stark.

Ein Beispiel für ein "globales" Chipsatz-Problem ist das von tecCHANNEL im Dezember 2001 entdeckte (webcode: a813) PCI-Manko von VIA-Chipsets. Betroffen davon waren alle Mainboards für Intel- und AMD-CPUs. Schnelle Steckkarten, deren Performance rechnerisch am Leistungslimit des PCI-Busses liegen, werden hierbei stark gebremst. Beispiel hierfür sind Ultra-ATA und SCSI-RAID-Controller. Außerdem können bei zeitkritischen Anwendungen wie Sound-Sampling oder Videobearbeitung Störungen auftreten, die ein sinnvolle Arbeiten unmöglich machen. VIA hat inzwischen reagiert und schafft mit einem Patch zumindest die Performance-Probleme mit Ultra-ATA/133- und RAID-Controllern aus der Welt.