Zeilinger referiert über den Quantencomputer

„Information is physical.“ Dieser Satz von Rolf Landauer bedeutet, dass aus fundamentaler Sicht ein moderner Hochgeschwindigkeitscomputer und das Rechnen mit Kugeln auf einem Abakus äquivalent sind. In beiden Fällen wird die Information in einem System dargestellt, das den Gesetzen der klassischen Physik genügt. Wenn man allerdings Information in einzelnen Atomen, Photonen oder anderen Quantensystemen darstellt, werden ganz neue Phänomene relevant. Zentral sind hier Quantensuperposition und Verschränkung. Einstein sprach in diesem Zusammenhang von "spukhafter Fernwirkung". Gleichzeitig wird die Information aber empfindlicher gegen Störung von außen durch Dekohärenz.

Der Österreicher Anton Zeilinger ist Professor für Experimentalphysik an der Universität Wien. Eine wichtige Station seiner wissenschaftlichen Laufbahn war eine Forschertätigkeit am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seit 2004 leitet Zeilinger das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

1997 gelang dem Physiker die weltweit erste Quantenteleportation – die Übertragung einer an Quantenzustände gekoppelten Information über große Entfernung. Den dabei wirkenden physikalischen Kräften wird eine wichtige Rolle bei der Konzeption eines zukünftigen Quantencomputers vorausgesagt. Mittels Quantenteleportation sollen Quantencomputer Information austauschen können.

Seit dieser Untersuchung zählt Zeilinger zu den bedeutendsten Physikern der Gegenwart. Im Vortrag will er über seine Vision des Quantencomputers und dessen Realisierung sprechen. Der Vortrag findet im Rahmen der Helmholtz-Vorlesungen im Kinosaal Unter den Linden 6 statt. Termin ist Donnerstag, der 14. Dezember um 18.30 Uhr. (Detlef Scholz)