"Yellowstone" - Rambus-Speicher mit 3,2 GHz

Unter dem Codenamen Yellowstone hat Speicherspezialist Rambus eine neue Signaltechnik vorgestellt, die Taktraten bis zu 3,2 GHz/s ermöglichen soll. Verglichen mit den derzeit schnellsten RDRAMs würde sich mit Yellowstone die Performance vervierfachen.

Rambus hat die neue Yellowstone-Technologie beim hauseigenen Rambus Developer Forum vorgestellt. Kernstück der neuen Technologie ist die Octal-Data-Rate (ODR). Pro Takt werden nach dem ODR-Schema 8 Bit pro Datenleitung übertragen. Ein 400 MHz-Chip mit implementierter ODR-Technologie käme bei Nutzung der aufsteigenden und fallenden Taktflanke dann effektiv auf einen 3,2 GHz-Takt. Bislang arbeitet RDRAM mit einer Taktung von 400 MHz bei Ausnutzung beider Flanken mit 800 MHz. Mit einem 16-Bit-Rambus-Channel-Interface könnten mit Yellowstone-Technologie pro Chip 6,4 GByte/s übertragen werden.

Die zweite Neuerung sind die Differential Rambus Signaling Levels (DRSL). DRSL arbeiten mit einem extrem niedrigen Signalhub von 200 mV. Die Signalpegel liegen bei einer Spannung von 1,0 und 1,2 V. Außerdem hat Rambus die bidirektional arbeitende Terminierung mit DRSL auf den Chip verlagert.

Durch das Differential-Signal werden zwei Leitungen statt bislang eine pro Signal benötigt. Somit entfällt bei derzeit üblichen 16-Bit-Bussen der Design-Vorteil der geringen Leitungsanzahl. Bei gleicher Anzahl an Leitungen hingegen sinkt die Busbreite auf 8 Bit und die Datentransferrate auf 3,2 GByte/s - immerhin noch das doppelte bisheriger Rambus-Systeme.

Durch die neuen Signalpegel verbraucht Yellowstone weniger Strom als aktuelle RDRAMs, die mit 800 mV Signalhub bei 1,8 Volt (logische 0) arbeiten. Damit will man für kommende Generationen mit energiesparenden Designs gerüstet sein.

Für das Developer Forum hat Rambus Testchips produziert und PLLs gezeigt, die mit 1,6 GHz arbeiten. Wo Yellowstone seine Bandbreite einsetzen wird, ist noch unklar. Rambus geht davon aus, dass Konsolen wie die PlayStation III ihre opulenten 3D-Szenen über Yellowstone übertragen werden.

Details zum Funktionsprinzip von RDRAM finden Sie in diesem Grundlagenbeitrag. (uba)