Xerox-Deutschland entlässt 665 Mitarbeiter

Die deutsche Xerox GmbH hat Aufsichtsrat, Wirtschaftsausschuss und Betriebsrat über eine geplante Turnaround-Strategie informiert: Zur "Stabilisierung der wirtschaftlichen Basis" wird Xerox 665 Mitarbeiter entlassen.

Der Xerox-Konzern hat im dritten Geschäftsquartal 2000 einen Verlust von insgesamt 167 Millionen US-Dollar gemeldet. Firmenchef Paul Allaire kündigte daraufhin "radikale Maßnahmen" an, um den ohnehin riesigen Schuldenberg von 18 Milliarden US-Dollar abzubauen.

In einer Pressemitteilung gibt Xerox nun Einzelheiten bekannt. Was sich da als strategische Formulierung so liest: "Zukünftig wird Xerox Deutschland Back-Office-Prozesse optimieren und Ressourcen in einem zentralen Team besser nutzen" - heißt im Klartext: "Aus diesem Grund wird sich die Xerox GmbH von insgesamt 665 Mitarbeitern trennen. Auf Grund notwendiger Prozessoptimierungen wurden 263 Stellen identifiziert, die in der Zukunft wegfallen. Hinzu kommt ein noch nicht realisierter Abbau von 159 Stellen aus früheren Projekten. Im Vertrieb wird sich das Unternehmen von 98 Mitarbeitern trennen. Von den insgesamt 2079 Xerox-Mitarbeitern in Deutschland (Stand Ende September 2000) werden außerdem 105 Management-Positionen - mit und ohne Personalverantwortung - gestrichen. Weitere 40 Stellen fallen im Bereich Telebusiness weg."

Wie angesichts dieses personellen Rundumschlags Zielsetzungen wie "höhere Qualität und kürzere Durchlaufzeiten im Sinne des Kunden" und "stärkere Kundenorientierung und kundenfreundliche Prozesse" erreicht werden sollen, bleibt das Geheimnis von Xerox.

Xerox beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit weltweit 86.000 Mitarbeiter. Im Jahr 1999 waren es noch rund 94.000. Das Traditionsunternehmen denkt - wie bereits berichtet - im Zuge der Radikalkur darüber nach, das legendäre Palo Alto Research Center (PARC) zu verkaufen. (uba)