Workshop Xgl - Die nächste Generation des Linux-Desktops

Xglx - der 3D-Treiber

Bislang liefen auf OpenGL basierende Anwendungen getrennt von Desktop-Managern wie Gnome oder KDE. Sie griffen dabei entweder direkt über das Direct Rendering Interface (DRI) oder über die 3D-Erweiterungen der proprietären Treiber auf die OpenGL-Funktionen der Grafikkarte zu. Alternativ kam die Grafikbibliothek Mesa zum Einsatz, die ähnlich wie Gtk für Gnome und Qt für KDE, Fensterelemente wie Rahmen und Buttons zur Verfügung stellt. Einen - gegenwärtig auf 2D optimierten - gesamten Desktop auf 3D zu portieren, scheiterte bislang.

Hier setzt das Xgl-Projekt an. Dessen Treiber Xglx klemmt sich zwischen den X-Server und den Windowmanager Compiz und rendert dabei 2D-Funktionen in 3D. Durch den direkten Zugriff auf OpenGL übernimmt die Grafikkarte sämtliche Berechnungen und die CPU des Rechners bleibt weitgehend unbelastet.

Im Test hatten die neuen Effekte kaum Auswirkungen auf das Arbeiten. Lediglich die Wassereffekte wie Regentropfen oder Schlieren ließen die CPU-Last auf über 20 Prozent ansteigen, allerdings handelt es sich dabei um Spielereien, die keineswegs ständig aktiv sind. Ansonsten blieb die Last auf dem Hyperthreading-System angenehm niedrig. Positiv fällt auf, dass Xgl einwandfrei mit mehreren CPUs und Hyperthreading zusammenarbeitet und die benötige Rechenleistung aus allen Prozessoren bezieht.