Windows XP Benchmarks

Erlebte Geschwindigkeit

Bereits vor knapp fünf Jahren hat Microsoft für Windows-Entwickler ein Paper zur Performance-Steigerung von Applikationen herausgebracht. Neben tatsächlichen Tipps zur besseren Programmierung weist Microsoft auf einen wesentlichen Punkt bei der Anwendungsentwicklung hin, die so genannte "erlebte Geschwindigkeit" (perceived performance).

Damit meint Microsoft, dass ein Programm nicht unbedingt schnell sein muss, um schnell zu wirken. Einer der dort vorgestellten Punkte ist beispielsweise, dass ein Fortschrittsbalken ein Programm zwar etwas langsamer macht. Da der Benutzer jedoch sieht, dass sich etwas bewegt, kommt ihm die Anwendung schneller vor.

Auch beim Systemstart von Windows XP findet sich das Prinzip wieder. Hier hat man jedoch auf einen echten Fortschrittsbalken verzichtet - der würde ja unter Umständen anzeigen, dass noch viel Arbeit zu tun ist - und stattdessen einen einfachen animierten Balken verwendet.

Bei der Arbeit mit XP fällt auf, dass Fenster zwar schnell angezeigt werden, erste Aktionen jedoch erst nach einer kurzen Wartepause möglich sind. Das deutet darauf hin, dass Microsoft den Code zur Darstellung sehr frühzeitig abarbeitet, damit die "erlebte Geschwindigkeit" höher ist. Da zwischen Anzeige eines Fensters und der ersten Benutzeraktion ohnehin eine kurze Zeitspanne vergeht, in der der Benutzer den Fensterinhalt erfasst, ist dies eine geschickte Vorgehensweise.