Bordmittel, TuneUp-Utilities und mehr

Windows-Praxis - Hilfreiche Registry-Tools und Tipps

System "tiefer legen": TuneUp Utilities

Ein Programm, das den ganzen Rechner "auffrischen" soll: Die TuneUp Utilities 2013 analysieren dabei unter anderem auch die Registry und entfernen unnötige Einträge.
Ein Programm, das den ganzen Rechner "auffrischen" soll: Die TuneUp Utilities 2013 analysieren dabei unter anderem auch die Registry und entfernen unnötige Einträge.
Foto: Bär/Schlede

Im Jahrestakt veröffentlicht der Hersteller "TuneUp Distribution" jeweils eine neue Version der Programmsammlung "TuneUp Utilities" für die Windows-Plattform. Die Software gliedert sich in die einzelnen Teilbereiche wie "Status & Empfehlungen", "System optimieren", "Speicherplatz gewinnen", "Probleme beheben" und "Windows anpassen. Die Aufgabe des einzelnen Bereichs lässt sich sehr leicht vom Titel ableiten. So soll dann die primäre Aufgabe der Software eigentlich auch in der Beschleunigung von Windows liegen: Dazu werden Dienste werden gezielt angehalten oder Funktionalitäten reduziert, damit sich das System für den Anwender schneller "anfühlt".

Wir installierten die Software für einen Test auf einen virtualisierten Windows 8 PC, auf den bisher ausschließlich die Preview-Version von Microsoft Office 2013 installiert wurde. Ansonsten wurde auf diesem Windows keinerlei Software installiert und dennoch kam die Tune Up Software bei der "1 Klick Wartung"-Wartung zu der Erkenntnis, dass bereits 152 Probleme in der Registry zu finden waren, die es zu bereinigen gab. Insgesamt bescheinigte die Software dem an sich noch so jungen System, dass eine "Mittlere Systembeeinträchtigung" vorliegen würde.

Ein Mausklick auf die "152 Probleme" öffnete eine Auflistung der einzelnen Schlüssel und die Erklärung, warum es sich bei diesem Schlüssel/Wert um einen Fehler handelte. So wurde von der Software beispielsweise bemängelt, dass der Uninstall-Schlüssel für die VMware-Tools auf eine Datei zeigte, die nicht existierte und aus diesem Grunde gelöscht werden könne. Das Programm stellt zudem einen manuellen Test zur Registry-Reinigung bereit: Hier hat der Anwender die Möglichkeit, gezielt Prüfung zu starten. Das kann dann notwendig sein, wenn zum Beispiel eine Software deinstalliert wurde und der Benutzer sicherstellen will, dass wirklich alle Verknüpfungen in der Registry entfernt wurden.

Für den Test hinterlegten wir im Bereich "Uninstall" einige Einträge, die von einer Software stammen, die nicht existierte. Diese wurden dann vom Programm korrekt identifiziert. Dass wir an einen anderen Stelle unter HKLM einfach nur Einträge anlegten, die Platz brauchen, aber keinen Sinn ergeben, entdeckte die Software indes nicht.

Ein Registry Cleaner ist auch mit dabei: Dieser Teil der TuneUp Utilities informiert den Benutzer über die gefundenen Probleme und bietet für den Notfall auch die Wiederherstellung an.
Ein Registry Cleaner ist auch mit dabei: Dieser Teil der TuneUp Utilities informiert den Benutzer über die gefundenen Probleme und bietet für den Notfall auch die Wiederherstellung an.
Foto: Bär/Schlede

Der Registry-Editor orientiert sich sehr stark an den Windows-Bordmitteln, bietet aber einen sehr großen Vorteil: Durch das Setzen des Häkchens Registry schreibgeschützt werden versehentliche Änderungen beim "Durchschauen" verhindert. Ansonsten arbeiten die Entwickler hier mit "Schall und Rauch": So findet der Anwender hier den Befehl "Komplette Registry exportieren", was problemlos auch mit dem kostenlosen Microsoft-Tool gemacht werden kann. Dazu muss er einfach nur den Computer oben in der Baumstruktur selektieren, ehe er auf Export klickt.

Neben der Prüfung auf Fehler bietet die Software die Möglichkeit, die Registry-Datenbank zu defragmentieren. Hierzu schreibt die Software die zentrale Datenbank neu und beseitigt dabei mögliche strukturelle Fehler. Der Hersteller verspricht dadurch eine Reduzierung von Fragmenten, was die Bearbeitungszeit verkürzen und zur Freigabe von ungenutztem Speicher führen soll. Im Test benötigte die Registry-Defragmentierung dann einen Systemneustart und konnte 2032 KByte Speicher freigegeben - irgendeine Beschleunigung eines Systems konnten wir durch diese Maßnahme nicht feststellen.

Wer das Programm einmal selbst anschauen möchte, kann auf eine 15-Tage Testversion zurückgreifen: Diese Trial-Version kann hier heruntergeladen werden, ist in vielen Sprachen verfügbar und lässt sich leicht installieren sowie auch wieder deinstallieren.

Vorteile der Tune Up Utilities:

  • Stabiles Programmpaket zur Bereinigung von Systemfehlern

  • Regelmäßige Aktualisierung

  • Intuitive Bedienung

Nachteile der Tune Up Utilities:

  • Zur ausschließlichen Bearbeitung der Registry zu umfangreich und mit zu vielen Funktionen ausgestattet.

Fazit: Mit knapp 40 Euro sind die Tune Up Utilities sicherlich keine "Billigsoftware". Wer nur eine Lösung zur Optimierung der Registry benötigt, kann hier auch auf kostenlose Lösungen setzen. Die vielen Jahren Erfahrung des Herstellers sprechen jedoch für die Tune Up Utilities - es ist bestimmt nicht damit zu rechnen, dass der PC nach einer Optimierung nicht mehr funktioniert. Nicht gefallen hat uns hingegen die nahezu inflationäre Anzahl von vorgefundenen Problemen: Hier hatten wir doch das Gefühl, dass hier in erster Linie mit viel Übertreibung gearbeitet wird.