Geschäfts-Software aus der Cloud

Welches Cloud-Modell ist das richtige?

Public Cloud: Der Dienstleister ist gefragt

Anders bei IT-Diensten, die über eine Public Cloud bezogen werden. In diesem Fall stellt ein Service Provider die Geschäftsanwendungen bereit, meist über Internet-Verbindungen. Die Hard- und Software zum Betrieb der Applikationen wird im Cloud-Rechenzentrum vorgehalten, dessen IT-Ressourcen sich mehrere Anwender teilen. Ein wesentlicher Punkt ist die Mandantenfähigkeit der IT-Systeme beim Cloud Service Provider: Es muss sichergestellt sein, dass die Daten der Kunden strikt getrennt voneinander gespeichert, bearbeitet und übermittelt werden. Das wird beispielsweise mithilfe von Technologien wie der Virtualisierung erreicht.

Im Bereich Software as a Service bietet eine Public Cloud folgende Vorteile:

  • Kurze Implementierungszeiten: Der Nutzer ordert beispielsweise eine Applikation beim Provider oder direkt beim Konzern.

  • Entlastung der eigenen IT-Abteilung: Betrieb und Wartung der Hard- und Software übernimmt der Cloud-Services-Provider.

  • Flexibilität: Es gibt kein Software-Lizenzmodell alter Prägung mehr. Abgerechnet wird auf Basis von Subskriptionsmodellen oder der Anzahl der tatsächlich genutzten Transaktionen.

  • Skalierbarkeit nach "oben und unten": Der Anwender kann die Zahl der genutzten Software-Instanzen an den aktuellen Bedarf anpassen.

  • Ein hohes Sicherheitsniveau: Cloud-Rechenzentren verfügen meist über bessere Sicherheitseinrichtungen sowie Backup- und Desaster-Recovery-Systeme als Firmen-Datacenter.

Public Cloud stößt auch auf Bedenken

Dennoch setzten laut der Studie von KPMG und Bitkom im Jahr 2014 nur 16 Prozent der Unternehmen in Deutschland Public Cloud Dienste ein. Weitere acht Prozent erwägen dies. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer ist die Angst, dass Geschäftsdaten verloren gehen oder in falsche Hände geraten könnten, wenn ein Public Cloud Service genutzt wird. Speziell in der EU gelten zudem verschärfte Datenschutzregeln, vor allem bei der Bearbeitung personenbezogener Informationen. Passiert bei einem Cloud-Services-Provider (CSP) eine Datenpanne, haftet auch der Nutzer von Cloud-Services.

Ob ein Unternehmen eine Geschäftssoftware via Public Cloud beziehen möchte, hängt nach Angaben der Beratungsgesellschaft Gartner von individuellen Faktoren ab. Etwa ob die Anwendung unternehmenskritisch ist, welche Compliance- und Datenschutzvorschriften für das Unternehmen gelten, über welche IT-Infrastruktur es verfügt und in welchen Regionen es tätig ist. Ebenso wie KPMG erwartet Gartner, dass vor allem Unternehmen außerhalb der USA verstärkt auf Private Cloud und "Managed" beziehungsweise "Hosted" Private Cloud Angebote setzen, wenn es um Software as a Service geht. Allerdings gibt es eine weitere Alternative, die die Private mit der Public Cloud vereint: die Hybrid Cloud.