Vernetzte Fertigung birgt Risiken

Welche Gefahren lauern in der Industrie 4.0?

Drei Schreckensszenarien

Wie diese Gefahren im konkreten Fall aussehen können, sollen drei mögliche Szenarien darstellen:

  1. Ein Reifenhersteller lässt weitgehend automatisch die Innenschicht aus einer genau abgestimmten Gummimischung produzieren. Über das Internet erhält ein Hacker Zugriff auf die Steuerungsanlage und ändert die Zusammensetzung der Mischung. Die Reifen werden hergestellt, ausgeliefert und an Autos montiert. Bei Erhitzung durch Autobahnfahrten wird die Gummimischung jedoch so undicht, dass der Reifen Luft verliert. Die Autofahrer verlieren die Kontrolle, so dass es zu schweren Unfällen kommt. Der Reifenhersteller muss Schadenersatz leisten, sein Ruf ist ruiniert. Auftragsverluste, sogar eine Insolvenz können die Folge sein.

  2. Ein metallverarbeitender Betrieb entölt Metallspäne mit Hilfe einer Zentrifuge. Bei der regelmäßigen Wartung überträgt ein Techniker unbeabsichtigt ein Virus über sein Notebook auf die Zentrifuge, wodurch sich ihre Drehzahl deutlich erhöht. Ein Mitarbeiter bemerkt dies aufgrund des lauten Geräuschs und versucht, die Zentrifuge zu stoppen. Zu diesem Zeitpunkt löst sich die Trommel und trifft den Mitarbeiter.

  3. Eine Druckerei stellt die tägliche Ausgabe einer Tageszeitung her. Die vom Verlag erhaltene Datei weist jedoch ein Schadprogramm auf. In das System eingespielt, breitet sich dieses auf die Druckmaschinen aus und führt zu einem Stopp der Rotoren. Aufgrund der langwierigen Ursachensuche und eines fehlenden Patchs kann die Tageszeitung nicht gedruckt und ausgeliefert werden.