Anforderungen an Informatiker

Was IT-Nachwuchskräfte können sollten

Studenten sollten sich an IT-Trends orientieren

Heutige Studierende sollten die großen Trends im Auge behalten. Mobilität, Internet der Dinge, Industrie 4.0, Big Data, smarte Assistenzsysteme: Megatrends sind zwar unaufhaltsam, entfalten sich aber relativ langsam, sagt Adelsberger - Beispiel Telefonmobilität: vom ersten Autotelefon unter zehn Kilo (1972), über die ersten Handys (1992) zum Smartphone von heute.

Das spiegelt sich auch in der Arbeitsmarktstudie für IT-Fachkräfte des Branchenverbandes Bitkom. 2013 waren Anwendungsentwickler besonders gefragt. Zwei Drittel der Unternehmen haben hier Bedarf, knapp ein Drittel sucht Administratoren. Interessant ist dabei, dass als Themen an erster Stelle Cloud Computing gefordert war (40 Prozent), knapp gefolgt von Social Media. Apps und mobile Anwendungen lagen auf Platz 5 bei 22 Prozent. Das könnte sich in der neuen Arbeitsmarktstudie, die aktuell läuft, nochmal erhöhen. "Die mobilen Anwendungen haben ein großes Feld aufgemacht. Hier sollten sich die Studenten rechtzeitig mit Betriebssystemen wie iOS und Android auseinandersetzen und die entsprechenden Programmiersprachen und -techniken lernen", rät Adelsberger.

Durch Entwicklungen wie Industrie 4.0 und Internet of Things ändert sich Volker Scheidler zufolge vor allem eines: "Es wird noch mehr Prozessverständnis und kaufmännisches Wissen gefordert sein. Dazu gehört das Branchen-Knowhow zum Beispiel für Logistik, Maschinenbau oder Elektrotechnik, das den Informatikern erst mal nicht so nah ist."

Es gehe verstärkt um die Transferleistung, mit Fachleuten zu sprechen und ihre Anforderungen in die IT zu übersetzen. Kaufmännisches Verständnis ist notwendig, wenn man einschätzen müsse, ob sich ein Thema rechnet. Aspekte wie Forecasting und Aufwandsschätzung kämen in den Unis noch zu kurz. "Dieses Thema rollt auf die KMUs zu. Während es im Studium eher kein Problem ist, doppelt so lang bei viermal höherem Ressourcen-Einsatz zu brauchen, sieht das in der Wirtschaft ganz anders aus. Hier gibt es Nachholbedarf", so Scheidler.