Compliance im Unternehmen

Warum digitale Langzeitarchivierung so wichtig ist

Eigeninteresse als Motivator zur Archivierung

Die CAD/CAM-Entwicklungsgesellschaft zur Förderung des Erfahrungsaustausches in der Industrie (CEFE), nennt in ihrem "Leitfaden für die Langzeitarchivierung technischer Daten und Dokumente", an dessen Erstellung unter anderem Siemens und Volkswagen beteiligt waren, die Sicherstellung des betrieblichen Ablaufs im Katastrophenfall als erstes der Ziele des Leitfadens. Und die VDA Empfehlung 4958 "Langzeitarchivierung (LZA) digitaler, nicht-zeichnungsbasierter Produktdaten" dient neben der "Absicherung gesetzlicher Bestimmungen und Auflagen" ausdrücklich der Sicherstellung der Reproduzierbarkeit von 3-D-Daten beispielsweise für das Ersatzteilgeschäft.

Branchenbezogene Regelungen reichen nicht aus

Allgemeiner formulierten die Forscher des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT in einer Pressemitteilung zum EU-Projekt ENSURE, das sich mit der digitalen Langzeitarchivierung von Gesundheitsdaten befasst: "Viele kommerziell ausgerichtete Organisationen stehen vor dem gravierenden Problem, eine Vielzahl von Daten zur künftigen Nutzung kostengünstig erhalten und dabei den Schutz sensibler Geschäftsdaten oder persönlicher Daten sicherstellen zu müssen." Dennoch hat die von der EU geförderte Forschungsinitiative mit den anderen erwähnten Projekten zur Langzeitarchivierung gemeinsam, dass sie nur für bestimmte Branchen gilt.

Daraus ergeben sich vor allem für solche Firmen Probleme, die Geschäftsbeziehungen mit Kunden oder Lieferanten aus anderen Branchen unterhalten. Sie stehen vor der Frage, mit welchem Verfahren sie sicherstellen können, dass ihre digitale Langzeitarchivierung den unterschiedlichen rechtlichen Normen entspricht und sich gleichzeitig wirtschaftlich effizient betreiben lässt.