VoIP-Praxis: Hardware, Software und Provider

Virtueller Telefonanschluss

Durch die Nutzung des Internets können VoIP-Dienstleister ihren Kunden billige Telefongespräche anbieten - ins Fest- und Mobilfunknetz sowie ins In- und Ausland. Von den holprigen Anfängen hat man sich fast gänzlich verabschiedet. Anders als noch vor einigen Jahren ist nicht einmal mehr ein Computer Voraussetzung für Internet-Telefonie. Denn spezielle IP-Telefone, die auf dem SIP-Protokoll basieren, verarbeiten die notwendigen Protokolle selbstständig.

Letztendlich hat der Nutzer die Wahl, wie er telefonieren will. Ob am PC mit Headset, an einem SIP-Telefon, das wie ein normales Telefon aussieht und auch so bedient wird, oder über das normale Analogtelefon, das dann lediglich einen Adapter benötigt. Der PC muss in den letzten beiden Fällen zum Telefonieren nicht einmal eingeschaltet sein, so dass jeder Laie via Web telefonieren kann.

Viele Anbieter für Internet-Telefonie stellen außerdem einen kompletten "virtuellen" Telefonanschluss bereit. Dazu gehört eine normale Telefonnummer mit der Vorwahl einer deutschen oder europäischen Stadt, so dass man jederzeit selbst angerufen werden kann. Bei einigen ist das die Stadt, in der die Technik des Anbieters steht, bei den meisten kann man aus einer Liste großer Städte auswählen, in denen der Dienstleister Gateways betreibt. Über diese Nummer ist man aus dem normalen Telefonnetz erreichbar.

Die an das SIP-Telefon gebundenen Telefonnummern haben einen entscheidenden Vorteil: Man ist unter dieser Nummer erreichbar, egal an welchem Internet-Zugang das Telefon eingestöpselt wird. So lässt sich das IP-Telefon gleichzeitig als preiswertes Mobiltelefon einsetzen (Stichwort "mobiles Festnetz"). Wer etwa in einem Hotel einen Internet-Anschluss für sein Notebook benötigt, telefoniert darüber so gut wie kostenlos - und ist somit "jederzeit" unter seiner normalen Rufnummer erreichbar.