VMware-Chefin Greene: "Die Allmacht des Betriebssystems schwindet"

Hardware künftig ohne Betriebssystem?

Glauben Sie, dass die Hardwarelieferanten Rechner ohne Betriebssystem ausliefern werden?

Greene: Ich glaube, die Hardware wird in Zukunft virtualisierungsfähig geliefert werden. Dann kauft der Benutzer die Programmpakete, die er benötigt, also ein Exchange- oder ein CRM-Paket inklusive Betriebssystem-Funktion, und lässt es ablaufen.

Das kann Microsoft nicht gefallen.

Greene: Die Rolle des Betriebssystems wird sich ändern. Microsoft will bei der Virtualisierung konkurrieren und argumentiert, dass Betriebssystem und Virtualisierung zusammengehören. Aber damit gehen alle Vorteile verloren. Virtualisierung und Betriebssystem sollen unserer Meinung nach getrennt sein, dann ist niemand eingesperrt oder festgelegt.

Dann kann ich auf einem Rechner eine Linux-CRM-Anwendung haben, zusammen mit einer NT-Datenbank?

Greene: Und Sie brauchen sich um nichts zu kümmern.

Sie haben einen Marktplatz angekündigt, wofür?

Greene: Für die Virtual Appliances. Es gibt einige kleinere Softwarefirmen, die ihre Programme in eine virtuelle Appliance verpacken, meist zusammen mit Linux. Die Unternehmen versiegeln das Paket, und wir testen seine Stabilität und zertifizieren es, wenn es läuft. Auf dem Portal "vmtn" kann man es dann beziehen.

Was ist mit Programm-Updates?

Greene: Einfach eine neue Appliance kaufen. (ComputerWoche/mja)