Datenaustausch

Virtuelle Netzwerke mit OpenVPN aufbauen - so geht's

Windows-Firewall an die Leine legen

Im Grunde sind Sie nun startklar, wäre da nicht die Windows-Firewall. Entweder Sie schalten sie komplett aus, oder Sie geben den Port UDP 1194 auch unter Windows frei. Begeben Sie sich für die Portfreigabe unter Windows über die „Systemsteuerung / System und Sicherheit / Windows Firewall“ in die „Erweiterten Einstellungen“. Auf dem Server legen Sie nun mit Rechtsklick auf „Eingehende Regeln“ eine neue Regel an. Wählen Sie „Port“ aus und klicken Sie auf „Weiter“. Ändern Sie im nächsten Fenster die Einstellung auf „UDP“ und tragen Sie unten den Port 1194 ein. Den Rest der Einstellung können Sie mit „Weiter“ durchklicken. Geben Sie der Verbindung abschließend einen Namen und beenden Sie das Setup. Verfahren Sie exakt so auf dem Client-PC – nur dass Sie die Prozedur hier unter dem Punkt „Ausgehende Regel“ durchführen.

Sobald die Verbindung steht und auf dem Server Ordner oder Drucker freigegeben wurden, taucht der PC in der Netzwerkumgebung neben dem Computer auf.
Sobald die Verbindung steht und auf dem Server Ordner oder Drucker freigegeben wurden, taucht der PC in der Netzwerkumgebung neben dem Computer auf.

Open VPN starten

Jetzt sollten Sie Open VPN selbst starten. Klicken Sie zunächst am Server-Computer mit der rechten Maustaste auf die Datei server.ovpn im Open VPN-Ordner „config“. Wählen Sie „Start Open VPN on this config file“. Es startet eine Eingabeaufforderung, die den Server startet. In der letzten Kommandozeile müsste dann „UDPv4 link remote: [undef]“ stehen. Jetzt läuft Ihr eigener Open VPN-Server und wartet auf eine Client-Verbindung. Um den nun mit dem Server zu verbinden, starten Sie am Gast-PC die Datei „Open VPN GUI“.

Wichtig: Machen Sie das als Administrator – sonst erhalten Sie eine Fehlermeldung. Der Client verbindet sich automatisch mit Ihrem Server, sollten Sie die entscheidenden Konfigurationsdateien (server.ovpn bzw. client.ovpn sowie die Schlüsseldatei) jeweils auf dem Server und auf dem Client im Ordner „config“ abgelegt haben. Die erfolgreiche Verbindung sehen Sie an der Meldung „Initialization Sequence Completed“ im Logbuch des Clients und an dem grünen Symbol in der Taskleiste. Sie sind nun mit Ihrem Open VPN-Server verbunden! Wenn Sie Dateien, Ordner oder einen lokalen Drucker per Datei- und Druckerfreigabe freigegeben haben, sehen Sie diese im Windows-Explorer unter „Netzwerk“ auf dem Client-PC. Der VPN-Tunnel sorgt dafür, dass Sie wie im lokalen Netzwerk auf freigegebene Dateien zugreifen können. So können Sie per Drag & Drop im Handumdrehen Dateien hin- und herschieben oder Dokumente ausdrucken. Ganz so, also wären Sie selber am PC.

Dateien im Netzwerk freigeben

Die hier beschriebene Leitung via Open VPN bringt zunächst nicht viel, wenn keine Daten freigegeben sind. Das geht schnell und ist ganz leicht.

Um einen Ordner freizugeben, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen „Eigenschaften“. Im oberen Teil des Fensters befindet sich ein Tabulator mit dem Namen „Freigabe“. Wählen Sie ihn an. Damit der Ordner nun mit Zugriffsrechten versehen im lokalen – und über VPN auch bei Ihnen Zuhause oder im Büro – auftaucht, klicken Sie auf „Erweiterte Freigabe“. Es erscheint ein Fenster, in dem Sie mit einem Klick auf „Diesen Ordner freigeben“ eben dies bewerkstelligen. Hier können Sie auch Kommentare hinterlassen, die Personen im LAN zusätzlich angezeigt bekommen. Apropos Personen: Die Berechtigungen regeln Sie im Menü hinter dem Button „Berechtigungen“. Standard ist, dass jeder Computer im lokalen Netzwerk den Ordner sehen und lesen kann.

(PC-Welt/ad)