Video-Codec DivX wird zu Open Source

Das Team, das mit "DivX ;-)" einen gehackten Microsoft-Codec für extreme Videokomprimierung entwickelt hat, stellt sein neues Projekt als Open Source ins Netz. OpenDivX läuft schon unter Windows und Linux und steht zum Download bereit.

Unter dem Namen Project Mayo entwickelt das Team, das angeblich einen MPEG-4-Codec von Microsoft gehackt hat, derzeit einen neuen Video-Codec. Ob dieser noch auf fremdem Quelltext basiert, ist bisher ungeklärt.

Das erste Projekt namens OpenDivX ist eine Open-Source-Version von DivX - damit lässt sich der derzeit leistungsfähigste MPEG-4-Codec für PCs auch auf andere Systeme portieren. Schon das erste DivX stand für Windows, Linux, MacOS und BeOS zur Verfügung.

Neben dem Quellcode steht auch eine bereits kompilierte Version des Codecs für Windows zur Verfügung. Erste kurze Tests damit zeigten, dass der in unserem Report über DivX festgestellte Weichzeichnungseffekt bei OpenDivX verschwunden ist. Das Bild wirkt nun deutlich schärfer, zeigt aber bei geringen Bitraten auch mehr Artefakte. Details zu Videokompression mit MPEG-Verfahren finden sich hier.

Außerdem erlaubt der neue Codec, der als Alphaversion 4.0, Build 47 vorliegt, deutlich mehr Manipulationen an der MPEG-Codierung. Die Datenrate ist seltsamerweise auf 1000 KBit/s begrenzt.

In den Standardeinstellungen ist, einem kurzen Test nach zu urteilen, der Encoder mindestens 50 Prozent langsamer geworden als die letzte Windows-Version von DivX. Das mag auf die neuen Features zurückzuführen sein. So stellt Project Mayo besonders heraus, dass die neuen Algorithmen Szenenwechsel automatisch erkennen sollen und dann Schlüsselbilder einfügen. Die mäßige Bildqualität, die DivX bei vielen schnellen Schnitten bot, wäre damit erledigt. Ob das wirklich klappt, werden erst ausführliche Tests in den nächsten Tagen zeigen müssen. (nie)