UMTS und GPRS: Warnung vor Handy-Viren

Die jüngste Generation von GPRS-Handys, die erstmals mit der Internet-Sprache WML1.2 arbeiten, wird enorm zur Verbreitung von Handy-Viren beitragen. Davor warnt die Marktforschungs- und Beratungsgesellschaft Giga Information Group.

Die schnellere Übertragungstechnik GPRS wurde jüngst von Netzbetreibern wie T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk, E-Plus und VIAG Interkom angekündigt. Damit kommt erstmals die Version 1.2 der WAP-Programmiersprache WML breitflächig zum Einsatz, die laut Giga die Übertragung von Computerprogrammen in WAP-Handys ermöglicht.

Auf diese Weise könnten aber auch Mobiltelefone manipuliert werden, so Giga. Mit den Programmen ließen sich unter anderem das Telefonbuch verändern indem Nummern gelöscht, verändert oder hinzugefügt werden. Auch SMS-Nachrichten könnten erzeugt und automatisch verschickt werden. Die Manipulation weiterer Handy-Funktionen wäre ebenfalls möglich, ohne dass der Nutzer dies bemerke, meint Giga.

Die ersten Virusattacken werden nach Einschätzung der Giga Information Group allerdings noch vergleichsweise harmlos ausfallen, weil die derzeit benutzten WAP-Gateways, Server, Handys und WAP-Browser noch zu unterschiedlich sind. Mit zunehmender Standardisierung, die durch GPRS und später UMTS vorangetrieben werde, verbessern sich allerdings laut Giga die Ausbreitungsbedingungen für die Handy-Viren. Spätestens die Einführung von WML 2.0 öffne den digitalen Plagegeistern alle Tore. Nach Meinung der Analysten ist dies in Europa im dritten Quartal 2001 der Fall.

Die bereits länger verfügbaren WAP-Handys mit WML 1.1 sind nicht von der Virengefahr betroffen, da mit ihnen keine Programme übertragen werden können. Sie erlauben nur die Darstellung von Informationen und eine stark begrenzte Interaktion auf den kleinen Displays der Handys. (jma)