Linux-Distribution mit zehn MByte

Tiny Core Linux - Auf das Wesentliche beschränkt

Das Motto der Tiny-Core-Entwickler ist "Build it your way". Das minimalistische Betriebssystem bringt nur die Kern-Komponenten mit sich. Alles andere liegt beim Anwender.

Funktionalität: Tiny Core Linux ist extrem kompakt. Das ISO-Abbild umfasst gerade einmal zehn MByte. Es basiert auf einem 2.6.x-Kernel und lädt sich komplett in den Arbeitsspeicher. Trotz der geringen Größe bringt es eine auf Busybox basierende grafische Oberfläche mit sich. Wer auf die X-Oberfläche verzichten möchte, dem wird mit einem nur knapp sieben MByte großem ISO-Abbild (Microcore) geholfen. Tiny Core Linux ist weder eine komplette Desktop-Distribution, noch unterstützt es sämtliche Hardware. Es stellt nur den Kern mit einer Internet-Verbindung über eine Ethernet-Karte. Somit hat der Anwender komplette Kontrolle, was er nachträglich installieren und unterstützten möchte. Es sind also Varianten für Desktops, Netbooks, Server oder Appliances denkbar.

Installation: Für eine Installation müssen Sie zunächst die Pakete cfdisk und GRUB mittels Appbrowser einspielen. Mit dem Konsolen-Werkzeug cfdisk partitionieren Sie danach die gewünschte Festplatte. Danach kommt es darauf an, welches Dateisystem Sie bevorzugen. Hierfür dienen die mkfs-Werkzeuge. Zum Beispiel würde mkfs.ext3 /dev/hda1 die erste Partition der ersten Festplatte als ext3-Dateisystem formatieren. Nach dem Formatieren sollten Sie laut Anleitung der Entwickler den Befehl rebuildfstab aufrufen. Danach gilt es den Kern auf die Festplatte zu kopieren und GRUB einzurichten. Eine "Schritt für Schritt"-Anleitung stellen die Entwickler auf der Projektseite zur Verfügung.

Bedienung: Die Bedienung ist denkbar einfach. Starten Sie das System und fangen an, damit zu experimentieren. Von großem Vorteil ist ganz klar, wenn Ihnen die Linux-Konsole kein Fremdwort ist. Anfangs gibt es nicht sonderlich viele Applikationen, was auf Grund der Größe auch nicht verwunderlich ist. Erwähnenswert ist noch die rechte Maustaste. Bei einem Klick auf eine freie Fläche öffnet sich das Busybox-Menu.

Fazit: Tiny Core ist eine echte Spielwiese für Lernwillige, Technik-Begeisterte oder Leute, die ihr eigenes Linux basteln wollen. Anstatt herauszufinden, welche Komponenten Sie nicht brauchen, können Sie hier benötigte Applikationen um einen Kern herum bauen. Tiny Core Linux ist nicht unbedingt für Einsteigerr geeignet. Erfahrene Linux-Anwender finden sich schnell zurecht. Erwähnenswert ist noch, dass Tiny Core Linux sehr schnell startet. (mje)

Tiny Core Linux

Version:

2.11.6

Hersteller:

Tiny Core Linux

Download Link:

ibiblio.org

Sprache:

Englisch

Preis:

Kostenlos

System:

Eigenes Betriebssystem