Kostenloses Notfall-System zur Malware-Entfernung

Test: Kaspersky Rescue Disk 10

Zusätzliche Funktionen und alternative Rescue CD

Kaspersky hat der Rescue Disk sinnvolle Features beigefügt: den Dateimanager, Webbrowser, Terminal und die Screenshot-Funktion. Über den Dateimanager kann man auch auf NTFS-Dateisysteme zugreifen - das ist praktisch, wenn man von einer verseuchten oder kaputten Windows-Installation wichtige Daten auf den USB-Stick retten möchte.

Der Browser hilft nicht nur beim Zeitvertreib während man auf das Scan-Ergebnis wartet, sondern dient auch als interaktive Hilfe bei der Konfiguration des zugrunde liegenden Gentoo Linux oder wenn es darum geht, einen besonders bösartigen Virus zu entfernen.

Das Terminal gehört zum Standardumfang jeder Linux-Installation und wurde zum Glück nicht entfernt oder gesperrt. Hierüber kann man meist deutlich schneller arbeiten oder Konfigurationen bearbeiten. Als Editor liegt der Rescue Disk übrigens nano bei. Eine Übersicht über die wichtigsten Befehle ist hier beim LinWiki hinterlegt.

Schließlich ist auch die Screenshot-Funktion praktisch. Diese nimmt stets den kompletten Bildschirm auf und speichert die Bilder auf der C:-Festplatte im Verzeichnis "Kaspersky Rescue Disk 10.0/Screenshots/", sprich man hat auch dann noch Zugriff darauf, wenn man längst wieder in das reguläre Windows gewechselt hat.

Erpresser-Malware: Mit der richtigen Version der Rescue Disk ist auch solche Ransomware schnell Geschichte.
Erpresser-Malware: Mit der richtigen Version der Rescue Disk ist auch solche Ransomware schnell Geschichte.

Neben der normalen Rescue Disk gibt es auch noch die so genannte WindowsUnlocker-Variante. Diese bringt ein zusätzliches Tool mit, welches gezielt auf so genannte Ransomware losgeht. Diese digitalen Schädlinge verstecken etwa alle Dateien auf dem PC und fordern vom Nutzer den Kauf und Eingabe eines Passwortes. Die Unlocker-Variante funktioniert analog zur normalen Rescue Disk, wird aber separat gepflegt und mit neuen Gegenmaßnahmen zu Ransomware-Programmen bestückt. Neben der automatischen WindowsUnlocker-Funktion bringt diese Version auch einen Editor für die Windows Registry mit, so dass sich erfahrene Nutzer selbst auf die Jagd nach den schädlichen Einträgen machen können.