Terabits im Internet

Datenübertragung wird farbig

Ein schon kurzfristig Erfolg versprechender Weg in die Terabits ist aber vorhanden: Er führt über die so genannte Wellenmultiplex-Technik DWDM, welche die bisherige TDM-Technik ergänzt. DWDM basiert darauf, dass auf einer Glasfaser unterschiedliche Wellenlängen - sprich Farben - für die Datenübertragung parallel genutzt werden. An Wellenlängen nutzt die DWDM-Technik die Lichtwellenlängen der optischen Fenster bei 850, 1300 und 1550 Nanometern. Das zu übertragende Signal wird dabei einer Lichtfrequenz aufmoduliert. Das optische Koppelelement, der so genannte Wellenlängen-Multiplexer, bündelt die verschiedenen Lichtwellenlängen und überträgt den gesamten Lichtstrom über einen Lichtwellenleiter zum Empfänger. Mit Hilfe von Filtertechniken wird der Lichtstrom dort wieder in die einzelnen Kanäle separiert.

Bei diesem technischen Kunstgriff trägt jede Farbe ein TDM-Signal, das selbst bereits 2, 5, 10 oder 40 GBit/s transportiert. Wenn man nun auf 40 Wellenlängen jeweils ein 40-GBit/s-Signal oder auf 160 Wellenlängen jeweils ein 10-GBit/s-Signal überträgt, erhält man bereits eine Gesamtdatenrate von 1,6 Terabit pro Sekunde. Zurzeit befinden sich Systeme in der Entwicklung, die auf 160 Wellenlängen jeweils ein 40-GBit/s-Signal transportieren und so 6,4 Terabit pro Sekunde erreichen.

Nun zieht eine Erhöhung der Datenrate im TDM-Bereich unweigerlich eine Verschlechterung des "Signal-zu-Rausch-Verhältnisses" nach sich. Erhöht man einfach die Leistung, treten ab einem bestimmten Punkt "nichtlineare Optische Effekte" auf, die die zu übertragenden Impulse stark verzerren und damit die Datenrate herabsetzen. Zur Lösung dieses Problems werden so genannte Raman-Amplifier eingesetzt. Diese pumpen von der Empfangsseite her Leistung in die Faser ein und regen die Faser durch den Raman-Effekt so an, dass sie wie ein Verstärker auf die Nutzsignale wirkt. Auf diese Weise wird aus der passiven Faser ein aktives Medium, in dem das Signal sozusagen von innen verstärkt wird.