Die Schattenseite der Arbeit

Teamarbeit - Synonym für ausruhen auf Kosten anderer

Mitarbeiterzahl korreliert nicht mit Arbeitsvolumen

Wie viel Zeit für eine Aufgabe benötigt wird, hängt auch von der verfügbaren Zeit ab. Die zur Verfügung stehende Zeit wird genutzt beziehungsweise verbraucht. Parkinson erläutert dies am Beispiel einer Rentnerin, die einen halben Tag dafür benötigt, ihrem Enkel einen Geburtstagsgruß zu schreiben. Zunächst geht sie in ein Schreibwarengeschäft. Dort verbringt sie eine halbe Stunde mit dem Auswählen der Karte. Dann überlegt sie sich zu Hause stundenlang nette Formulierungen. Anschließend geht sie zum Postamt, wo sie zunächst alle Sondermarken sichtet, bevor sie endlich die Karte aufgibt. Ein vielbeschäftigter Manager erledigt die gleiche Aufgabe in drei Minuten.

  • Wenn Menschen mitreden dürfen, dann tun sie dies auch ausgiebig - gerade bei Bagatellesachen. Parkinson nennt hierfür folgendes Beispiel: Beim Bau eines Kraftwerks kann es vorkommen, dass bei Planungssitzungen das Thema "Wie soll das Kraftwerk konzipiert sein" schnell abgehakt ist. Warum? Die anwesenden Manager und Politiker haben wenig Fachwissen. Stundenlang debattieren sie aber darüber, wie die Abstellhäuschen für die Fahrräder der Mitarbeiter gestrichen werden sollten.

  • Die Zeit wird für das investiert, was wahrgenommen sowie belohnt/sanktioniert wird. Beispiel: Organisationen oder Bereiche, die einer starken Kontrolle von außen oder oben unterliegen, neigen dazu, relativ viel Zeit und Energie für Controlling- und Dokumentationsaufgaben zu verwenden. Relativ wenig Zeit und Energie investieren sie hingegen auf die eigentlichen Aufgaben der Organisation oder des Bereichs.

  • Macht, Prestige und Anerkennung sind oft an die Mitarbeiterzahl gekoppelt. In den meisten Organisationen bestimmt sich die Wertigkeit einer (Führungs-)Position über die Zahl der Personen, die geführt werden. Also sind viele Führungskräfte bestrebt, ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Selten geben Führungskräfte freiwillig Personal ab, denn dies würde als Verlust von Macht und Einfluss erlebt.