Standortdaten: App-User besorgt um Privatsphäre

52 Prozent der Männer und gar 59 Prozent der Frauen haben Bedenken. Angesichts solcher Zahlen ist es kein Wunder, dass Apples konsequente Datensammlung auf iOS-Geräten diese Woche zu einer großen Empörung geführt hat - obwohl die Erkenntnis laut Alex Levinson, Leitendem Ingenieur bei Katana Forensics, gar nicht neu ist. Am stärksten ausgeprägt sind die Datenschutz-Bedenken gegen Dienste wie Foursquare oder Facebooks "Places" bei älteren Nutzern, doch selbst bei den relativ Standort-freizügigen 25- bis 34-Jährigen gibt sich die Hälfte besorgt.

Diese Woche erfuhr das Thema größere Aufmerksamkeit, nachdem die britischen Forscher Alasdair Allen und Pete Warden auf O'Reilly Rader von der Entdeckung einer Standortdaten-Datei auf iOS-Geräten berichtet haben (siehe auch iPhone speichert Ortungsdaten des Nutzers). Darin speichern Apples iPhone und 3G-fähige iPads laufend Standortinformation. Diese Datensammlung erfolgt demnach seit dem Start von iOS 4, also seit etwa einem Jahr. Zudem stellt Apple den Forschern zufolge die Datenbank bei Backups und auch Gerätewechsel wieder her, sammelt sie also wohl für bislang unbekannte Zwecke.

Inzwischen gab es aber Kritik von Alex Levinson, Leitender Ingenieur bei Katana Forensics. Er betont in seinem Blog, dass er schon 2010 am Rochester Institute of Technology im Rahmen eines Projekts eben diese Datei analysiert hat. Sie ist keine Neuerung in iOS 4, sondern dort lediglich umbenannt worden. Kamera sowie Apps beziehen demnach Standotdaten über die Datei. Er habe keine Hinweise darauf gefunden, dass Apple die Daten tatsächlich sammelt, also vom Gerät auf seine Server transferiert. Eine Auswertung der Datei ist aber laut Levinson für forensische Zwecke sehr interessant. Zudem könnte sie für eine Standortüberwachung aus der Ferne genutzt werden. (pte/mje)