Forschungsdaten in Echtzeit im Internet

Standleitung zum Meeresgrund

Messnetze örtlich begrenzt

Die Idee für das Unterwasserobservatorium hatten sie und ihre Kollegen schon vor vierzehn Jahren. "Damals habe ich mit Geowissenschaftlern zusammengearbeitet. Wir erforschten Unterwasservulkane in der Tiefsee. Leider bekamen wir nie Gesteinsproben von frischen Ausbrüchen. Die gab es immer dann, wenn wir gerade nicht draußen waren." 1998 dann die entscheidende Idee.

Die US-Marine öffnete ihre stationären Systeme von Wasserschallempfängern, mit denen sie während des Kalten Krieges nach russischen U-Booten in der Tiefe gelauscht hatte. "Das Team hatte sich gerade fünf Tage eingeloggt, schon hörte es einen Ausbruch und nahm sofort Proben. Ich dachte: Hey, es funktioniert. Und ich überlegte, wie ich so etwas auch für andere, lautlose Prozesse hinbekommen könnte."

Meeresobservatorien wie Venus machen es möglich, Meeresforschung neu zu organisieren. Zwar sind die Messnetze örtlich begrenzt. Doch sie bestechen durch enorme Datendichte rund um die Uhr. Zeigen sich die Wunschbedingungen, können die Forscher sofort reagieren und beispielsweise Messabstände oder Kamerawinkel ändern. Nicht nur die Wissenschaft, auch die Meerestechnik betritt mit Venus Neuland. "Die Uni hatte genaue Vorstellungen. Die haben wir versucht bestmöglich umzusetzen", sagt Adrian Woodroffe, Chefingenieur bei "Ocean Works International". Das zwanzigköpfige Technikerteam hat unter anderem die Nodes entwickelt, die die Venus-Sensoren mit Elektrizität speisen.