Wettbewerb um Fachkräfte

Spitzenkräfte zieht es in die Schweiz und nach Deutschland

Laut einer Studie von Experteer wechselten zwölf Prozent der europäischen Fachkräfte mit dem Job auch das Land. Mehr als ein Viertel davon zog es in krisenfeste Staaten wie die Schweiz und Deutschland.

Nicht nur wirtschaftlich konnten einige Länder von der Krise profitieren, sondern auch beim Wettbewerb um Spitzenkräfte. Eine Studie des Karrieredienstes Experteer in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Omis Research ergab, dass insgesamt zwölf Prozent der europäischen Fachkräfte mit der Stelle auch in ein anderes Land wechselten. Dabei profitierten in erster Linie die Schweiz und Deutschland von der Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte, da 28 Prozent der Auswanderer in diese Länder gingen.

Beim Vergleich der Sieger und Verlierer im Wettbewerb um Experten, hat das Omis Research zudem einen Netto-Talent-Import errechnet. Bei diesem Indikator vergleichen die Marktforscher Zu- und Abwanderung von Professionals. Danach ist die Schweiz mit 50 Prozent mehr Spitzenkräften unangefochtener Spitzenreiter. Deutschland erreicht mit einem Netto-Talent-Import von 29 Prozent den zweiten Platz im europäischen Vergleich. Skandinavien (24 Prozent), Frankreich (20 Prozent) und Österreich (19 Prozent) folgen danach.

Experteer sieht in dem deutlich höheren Durchschnittsgehalt gegenüber anderen Ländern den Hauptgrund für diese Entwicklung. So verdiente fast jede zweite zugezogene Spitzenkraft umgerechnet 80.000 Euro in der Schweiz. In Deutschland verdienten diese Summe 40 Prozent aller zugewanderten Führungskräfte.

Größter Verlierer im europäischen Vergleich ist England, das im Untersuchungszeitraum einen Netto-Talent-Verlust von 26 Prozent verkraften musste. Spanien und Italien konnten jeweils einen Netto-Talent-Import von 13 Prozent verzeichnen.

Für die Studie wertete Omis Research das Migrationsverhalten von 71.769 Spitzenkräften anonym aus. (Computerwoche/cvi)