Speichermodule: Parity und ECC

Fake Parity

Speichermodule mit Parität sind im Gegensatz zu Non-Parity-Modulen teurer. Parity-Module benötigen pro Byte neun Bit und somit mehr Speicher bei gleicher Kapazität. Die Module besitzen ein zusätzliches DRAM-IC, dass nur der Paritätsspeicherung dient. Die Preise pro Modul steigen so um gut zwölf Prozent.

Um Kosten zu sparen, verwenden manche Hersteller einen billigeren Fake-Parity-Chip. Die Idee hinter den Modulen mit dem Pseudo-Chip ist, Mainboards, die eine Paritätsprüfung dringend verlangen, billiger bestücken zu können. Mit der Verkaufsargumentation, dass die Paritätsprüfung nicht dringend benötigt sei, ergibt sich so ein Wettbewerbsvorteil.

Die Funktion der Fake-Parity-Module ist einfach: Der Pseudo-Chip generiert einfach eine Eins oder Null zu dem Zeitpunkt, wenn die Daten gelesen werden - entsprechend der Quersumme des Datenbyte. Das Modul liefert so der Speichersteuerung immer ein passendes Paritätsbit und täuscht die Richtigkeit der Daten vor. Die Speichersteuerung kann so zwischen einen Parity- und Fake-Parity-Speichermodul nicht unterscheiden.

Die hauptsächlich auf SIMMs verbauten Fake-Parity-Chips sind nur schwer gegenüber normalen DRAM-ICs zu identifizieren. Eine Möglichkeit der Erkennung besteht in der Beschriftung der Bausteine: Viele der Fake-Parity-Chips sind mit den Zeichenfolgen BP, VT, GSM oder MPEC markiert. Eine andere Möglichkeit ist der Test des Moduls mit einem SIMM-Tester, der die Funktion der Pseudo-Erkennung aber speziell unterstützen muss.