SPARC-Prozessoren: Starke Individualisten

Intel zu langsam: Sun entwickelte SPARC

Die (S)kalable (P)rocessor (ARC)hitecture – kurz SPARC – beschreibt kein Prozessordesign mit technischen Spezifikationen für die Hardware, sondern wie der Name bereits verdeutlicht, Eigenschaften der Hardware aus Sicht der Software. Die 1982 gegründete Firma Sun Microsystems sah zu jener Zeit einen Markt für leistungsfähige Server. So begann der Hersteller mit einer eigenen Server-Linie – der Sun1 - mit 68000er Prozessoren von Motorola. Als Betriebssystem setzte Sun das damals neue auf BSD-4.1 basierende hauseigene SunOS. Mittlerweile ist SunOS mit dem Common Desktop Environment (CDE), OpenWindows, Gnome oder einer anderen GUI bekannt als Solaris – aktuell in der Version 10.

Während das Betriebssystem weiter entwickelt und Systeme der dritten Generation (sun3/3x) mit dem 68030-Prozessor 1987 vertrieben wurden, war man mit der Leistung der Prozessoren für das eigene Betriebssystem nicht glücklich und sah kein Entwicklungspotenzial. Sun entschloss sich, die Prozessoren von Intel näher zu betrachten. So erschien 1988 mit dem Sun386i ein x86-basiertes System mit einem 20-MHz-i386-Prozessor.

Wieder die fehlende Entwicklungsmöglichkeit und die geringe Performance vor Augen, sondierte Sun den aktuellen Prozessormarkt und entschloss sich schon frühzeitig, einen Schritt nach vorne zu gehen. Der Hersteller begann, eine Architektur, basierend auf den damals aktuellen und zukünftigen Anforderungen – insbesondere die seinerzeit fehlende Multiprozessor-Unterstützung (SMP) - zu beschreiben. Die erste Instruction-Set-Architecture auf dem Papier war geboren. 1987 wurde sie als Version 7 an mehrere Prozessorhersteller lizenziert und vermarktet.