Ratgeber Enterprise 2.0

Social Collaboration professionell nutzen

Mit Yammer zur virtuellen Piazza

Auch die Zühlke Group, Anbieter von Softwarelösungen und Management-Beratung, wertet Mitarbeiterakzeptanz als A und O für die Einführung von Social Collaboration. Jörg Dirbach macht die Bedeutung der Mitarbeiterintegration an einem Kundenprojekt deutlich. Laut dem Chief Knowledge Officer suchte der Kunde Ende 2010 ein System für Informations- und Knowledge-Management, um es an acht Standorten in vier Ländern einzuführen. Zu Projektbeginn interviewte Dirbachs Team über 40 Mitarbeiter aller Hierarchiestufen und Funktionen an allen Standorten. Schnell, so der Berater, wurde klar, dass nahezu alle Mitarbeiter an der Einrichtung eines "Expert Profiling" sowie einer dazugehörenden Expertensuche interessiert waren. Unter diesem Aspekt wurde deutlich, dass kein Weg an einem Enterprise Social Network vorbeiführte.

"Davon war in der ursprünglichen Planung nie die Rede", erinnert sich Dirbach. Um den Mitarbeitern gleich zu Beginn die nötige Motivation und Begeisterung für diese neue Art der länder- und standortübergreifenden Zusammenarbeit mit auf den Weg zu geben, wurde Yammer eingeführt und zur "virtuellen Piazza" erkoren. "Dieser Name hat innerhalb unseres Unternehmens bereits eine eigene Historie. Denn physisch existieren diese Treffpunkte bereits an jedem Standort in Gestalt einer Cafeteria. Dort kann man sich stets persönlich mit den Kollegen austauschen. Mit Yammer funktioniert das jetzt auch virtuell", verdeutlicht Dirbach.

Dreh- und Angelpunkt bei der Plattformnutzung ist der gegenseitige Erfahrungsaustausch sowie das Lernen und natürlich die Expertensuche. Denn bei Zühlke basiert die Zusammenarbeit auf themenspezifischen Fokusgruppen, die aus verschiedenen Business Units weltweit zusammengestellt werden, je nach Skill-Anforderung im Projekt. "Viel entscheidender als unsere strukturellen Voraussetzungen sind allerdings die Fähigkeiten der Mitarbeiter im Umgang mit Beziehungen über soziale Netzwerke", so Dirbach weiter. "Das haben wir bei der Einführung unserer Piazza sofort erkannt. Diejenigen, die Twitter oder Facebook privat nutzen, haben den Sinn dieses Netzwerkes und dessen Anwendung sofort verstanden. Denn eine wesentliche Fähigkeit ist es, sehr viele Informationen schnell filtern zu können und vor allem auch seine persönlichen On- und Off-Zeiten zu kennen. In Phasen höchster Konzentration muss der Mitarbeiter in der Lage sein, alle Informationskanäle abstellen zu können."

Als wesentliche Erfolgsfaktoren beim Etablieren von Yammer als virtuelle Piazza sieht Dirbach vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Topmanagement, Chief-Knowledge-Management und Corporate Communications. Ferner nennt er den Abgleich von Kommunikationsbedürfnissen mit den Vorteilen von Yammer als Enterprise Social Network sowie dem Management-Sponsoring, das nicht allein aus finanziellem Engagement bestehen darf.