Engpass Mitarbeiter-Know-how
So funktioniert Big Data in der Praxis
Gartner: Nicht immer Big Data
„Die Quintessenz ist, dass nicht alle Informationen einen Big Data-Ansatz benötigen", sagt Analyst Frank Buytendijk. Es gebe Raum und Bedarf für Innovationen und Experimente, zum Beispiel mit Social Media-Daten oder informations-zentrierten Prozessen. Außerdem müsse Big Data im Zusammenspiel mit anderen IT-Großtrends wie Social Media, Mobile IT und Cloud Computing gesehen werden. Gartner hat für das Zusammenwirken dieser Kräfte bekanntlich das Schlagwort „Nexus of Forces" geprägt.
- Big Data in der Praxis
Big Data klingt cool und ist technologisch sexy. Viele CIOs wissen aber nicht so recht, was sich damit in der Praxis sinnvolles anstellen lässt. Unsere Bildergalerie zeigt deshalb einige Anwenderbeispiele. - American Airlines
Wie Forrester Research berichtet, machte American Airlines kürzlich auf einer Konferenz in Texas einige eigene Daten publik. Die Fluglinie zeigte, wie diese sich Routenoptimierung in Echtzeit nutzen lassen. Profitieren können die Passagiere. Sie können sich berechnen lassen, ob und wie sie noch zum gewünschten Gate schaffen können. Den Service soll es künftig auf der Website der Fluglinie und als mobile App geben. - NASDAQ/NYSE Euronext
Gartner geht davon aus, dass sich Firmen zunehmend gegenseitig mit Informationen versorgen, so dass beide Seiten profitieren. Die Börsen NASDAQ und NYSE machen schon vor, was das konkret heißen kann. Über den cloud-basierten Datenaggregator Xignite beliefern sie Investment-Firmen mit Echtzeit- und Referenz-Daten sowie mit historischen Informationen. Die Kunden können auf diese Weise bessere Handelsalgorithmen erstellen und Risiken genauer abschätzen. Das hilft beim Entwickeln neuer Services und Produkte für die jeweiligen Zielgruppen. - New York City
Die Stadt New York teilt zunehmend Daten mit der Öffentlichkeit. Das Kalkül dahinter: Engagierte IT-Experten nutzen das Material, um Innovationen für einen besseren Lebensraum zu entwickeln. Laut Forrester Research konnten auf diesem Wege beispielsweise die Müllentsorgung und die Sicherheitslage verbessert werden. Zwei Apps sind offenbar besonders populär: WorkPlus und ParkAlley helfen bei der Suche nach Parkplätzen und geeigneten Lokalen für die mobile Arbeit. - dm
Die Filialmanager der Drogeriekette dm erledigten früher ihre Mitarbeiterplanung auf Basis einfacher Hochrechnungen - ein Verfahren, das immer an seine Grenzen stieß. Mittlerweile führte man für die Vorhersage der Tagesumsätze die Predictive-Analytics-Suite des Anbieters Blue Yonder ein. Vier bis acht Wochen im Voraus tragen sich die Mitarbeiter der jeweiligen Filiale jetzt nach ihren persönlichen Präferenzen in die anstehenden Tagespläne des Unternehmens ein. Kurzfristige Änderungen sind laut Bitkom selten geworden. - Macys
Die US-amerikanische Handelskette Macy's verarbeitet für die wöchentliche Preisfestsetzung ihrer Produkte rund zwei Terabyte an Daten, die in den Filialen gesammelt wurden. An Rechenzeit nahm das stets an die 30 Stunden in Anspruch. Wie der Bitkom berichtet, war es durch die Umstellung der vorhandenen Infrastruktur auf optimierte Datenhaltung und den Einsatz von In-Memory-Technologie möglich, die Analyse über das gesamte Sortiment auf eine Zeit unter zwei Stunden zu drücken.
So erwarten die User laut Buytendijk mittlerweile, Inhalte über Betriebssystem- und Gerätegrenzen hinweg bearbeiten zu können. Ein „fluides" Nutzererlebnis bedeutet konkret etwa, dass ein Prozess am Desktop gestartet wird, die Kundeninteraktion über das Tablet läuft und auf dem Smartphone Notizen gemacht werden. „Mobile Content Delivery ist aber nicht die einzige Form, in der Mobile IT das Informationsmanagement beeinflusst", so Buytendijk. „Mobile Endgeräte werden sich zu einer Quelle erster Güte für die Datensammlung entwickeln."
Business Analytics entwickelt sich laut Gartner vor diesem Hintergrund rasant, und zwar über die eigenen Firmenwände hinaus, indem Daten – gerne grafisch aufbereitet – auch Kunden zur Verfügung gestellt werden. Sentiment Analysis wiederum zeige den Unternehmen, wie sie im Markt wahrgenommen werden. Anbieter von Enterprise Content Management (ECM) entwickelten dafür neue Interfaces. Darüber lasse sich beispielsweise verfolgen, wie lange mobile User in ECM-Systemen verbleiben und wie Inhalte rezipiert werden.