Die richtigen Mitarbeiter an Bord holen

So bewerben Sie sich als Arbeitgeber

Unternehmen begehen bei der Personalsuche und -auswahl oft kleine, aber folgenschwere Fehler – mit der Konsequenz, dass sich gute Kandidaten für einen anderen Arbeitgeber entscheiden, sagt Alexander Walz.

Wirklich gute Bewerber sind für die meisten offenen Stellen in Unternehmen rar. Also haben sie die Wahl: Für wen arbeite ich künftig?

Und die Unternehmen? Sie müssen um die Gunst der Top-Bewerber buhlen und sich bei ihnen als Top-Arbeitgeber profilieren.

Das ist vielen Personalverantwortlichen nicht ausreichend klar. Entsprechend nachlässig gestalten sie oft den Einstellungsprozess. Mit der Konsequenz: Manch Top-Kandidat entscheidet sich für einen anderen Arbeitgeber – aus vermeidbaren Gründen. Deshalb hier einige Tipps, worauf Betriebe beim Gestalten des Einstellungsprozesses achten sollten.

Tipp 1: auf Augenhöhe kommunizieren

Top-Bewerber wechseln ihre Stelle nur, wenn sie von einem Unternehmen absolut überzeugt sind. Denn jeder Stellenwechsel birgt Risiken. Also sollten Betriebe alles vermeiden, was bei Bewerbern das Gefühl erzeugt, ein Bittsteller zu sein. Das beginnt bei der Frage: Schreibt das Unternehmen den Vorstellungstermin vor oder sucht es mit dem Kandidaten einen passenden Termin? Wird der Bewerber wie ein Gast empfangen oder zunächst wie ein Gepäckstück im Vorzimmer geparkt? Und wie verläuft das Vorstellungsgespräch? Wie ein Verhör oder ein Gespräch auf Augenhöhe? Hat ein Bewerber das Gefühl "Ich werde nicht mit Respekt behandelt", schenkt er einem anderen Betrieb seine Sympathie.

Tipp 2: den Einstellungsprozess definieren

Top-Bewerber haben meist mehrere Eisen im Feuer. Also muss das Unternehmen die Mitbewerber ausstechen. Hierfür muss der Einstellungsprozess so professionell gestaltet sein, dass beim Bewerber das Gefühl entsteht: Diesem Betrieb kann ich vertrauen. Das gelingt vielen Unternehmen nicht. Denn sie haben zwar ihre Prozesse im Vertrieb schriftlich fixiert. Doch bei der Personalsuche agieren sie nach der Maxime: Irgendwie klappt das schon, und auf zwei, drei Tage kommt es nicht an. Die Folge: Die guten Bewerber sind zunehmend von Kleinigkeiten irritiert. Also unterschreiben sie den Arbeitsvertrag, wenn er ihnen vorliegt, nicht. Zum Beispiel, weil sie inzwischen Zweifel hegen: Werde ich in dem Betrieb glücklich? Oder weil ein anderes Unternehmen schlicht schneller und professioneller war.