Ratgeber Netzwerk-Management

SNMP in Theorie und Praxis richtig anwenden

Herausforderungen bei der Arbeit mit SNMP

Eine Netzüberwachung mittels SNMP arbeitet meist sehr zuverlässig. Neben den bereits erwähnten Kompatibilitätsproblemen ergeben sich bei der praktischen Umsetzung jedoch kleine Tücken oder Hindernisse, die den erfolgreichen Einsatz von SNMP erschweren - vor allem bei der Ersteinrichtung. Zu den größeren Herausforderungen zählen beispielsweise Lastprobleme. Diese treten auf, wenn der SNMP-Client infolge einer zu "optimistischen" Konfiguration in sehr kurzen Abständen viele Anfragen erzeugt und damit das Netz zeitweise stört oder gar lahmlegt. Eine geeignete Netzwerk-Monitoring-Software kann helfen, viele Probleme von vornherein auszuschließen, und unterstützt hier mit sinnvollen Default-Werten.

Grundlagen: Die MIB besitzt eine Baumstruktur, wie das Beispiel einer Linux-MIB zeigt.
Grundlagen: Die MIB besitzt eine Baumstruktur, wie das Beispiel einer Linux-MIB zeigt.
Foto: Paessler

Auch der Einrichtungsaufwand durch fehlende oder fehlerhafte MIBs wird häufig unterschätzt. Die RFC-Spezifikationen beinhalten sogar die Möglichkeit, dass Geräte mit jedem Neustart die eindeutige Adresse (OID) ihrer SNMP-Objekte ändern dürfen. Hier kann eine intelligente Auto-Discovery-Funktion im SNMP-Management-Programm (Client) den Administrator erheblich entlasten. Sie erkennt die im Netz vorhandenen Geräte und die darin enthaltenen SNMP-Objekte automatisch und sorgt dafür, dass Geräte mit wechselnden OIDs nach einem Neustart automatisch wiedererkannt werden.