SCO will Linux-Rechnungen verschicken

SCO zieht die Zügel an. Das Unternehmen will noch im Laufe des Septembers erste Rechnungen an Firmen verschicken, die Linux einsetzen. Das sagte SCO-Sprecher Blake Stowell gegenüber US-Medien.

SCO hat bereits im August auf der LinuxWorld in San Francisco Preise für die SCO Intellectual Property License für Linux genannt. Eine Server-Lizenz für Systeme mit einem Prozessor kostet demnach 699 US-Dollar. Aber nur während der Einführungsphase. Ab 15. Oktober kostet die Single-Server-Lizenz 1399 US-Dollar. Die Desktop-Lizenz schlägt mit 199 US-Dollar zu Buche.

Die Lizenz erlaubt es Linux-Usern das von SCO reklamierte geistige Eigentum im Linux-Kernel in binärer Form zu nutzen. Das heißt, der Benutzer kann die Software nur benutzen, darf aber den Quelltext nicht einsehen und für Open-Source-Projekte ändern. Durch den Versand der Rechnungen geht SCO damit weiter in die Offensive.

Ob das Unternehmen damit aber Erfolg hat, ist zu bezweifeln. Schließlich ist die Behauptung von SCO, Urheberrechte an Teilen des Linux-Quellcodes zu besitzen, noch immer nicht belegt. Daher ist nicht zu erwarten, dass Unternehmen Lizenzgebühren für Linux an SCO zahlen. Firmen, die stark auf Linux bauen, werden wohl den von SCO angedrohten Klageweg vorziehen. (Jürgen Mauerer)