Schwachstellen aufspüren

Durchsatz und Latenz

Die meisten heute erhältlichen FC-Switches verfügen über eine sehr hohe Backplane-Kapazität, da sie bereits auf künftige 10-Gigabit-Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Der aktuelle FC-Datenverkehr mit Übertragungsraten von 1 und 2 GBit/s sollte die Geräte deshalb normalerweise nicht vor Probleme stellen. Dennoch können Situationen auftreten, in denen ein Switch nicht die theoretisch mögliche Übertragungsgeschwindigkeit erreicht. Dies liegt daran, dass eine auf hohen Datenverkehr ausgelegte Backplane nicht automatisch auch eine sehr große Anzahl an Frames schnell weiterleiten kann. Wie performant die Backplane und die ASICs eines FC-Switches einzelne Frames verarbeiten, zeigt sich durch einen Vergleich der mit großen 2148-Byte-Frames und mit kleinen 64-Byte-Frames möglichen Durchsätze.

In unserem Beispiel erzielte der getestete Switch mit großen Frames einen Durchsatz von 99,895 Prozent. Mit kleinen Frames dagegen brach er auf 71,99 Prozent ein (siehe Tabelle oben). Nachdem die Backplane beim Test mit den großen Frames nahezu Line-Rate erzielte, liegt die Vermutung nahe, dass der Switch nur eine begrenzte Frame-Anzahl gleichzeitig verarbeiten kann. Das Verhalten eines FC-Switches bei kleinen Frames ist beim SAN-Design unbedingt zu berücksichtigen.

Neben dem Durchsatz ist die Latenz ein sehr wichtiger Performance-Parameter, insbesondere in größeren SANs mit vielen Inter-Switch-Links (ISL) oder großen Entfernungen zwischen den Geräten. Auch hier sind mit dem gleichen Testszenario große Unterschiede zwischen den Produkten unterschiedlicher Hersteller festzustellen. So blieb bei einem der getesteten FC-Switches die Latenz unverändert bei 0,4 µsec, während die Last schrittweise von 10 auf 100 Prozent erhöht wurde. Bei einem anderen Testkandidaten dagegen stieg die Latenz von 4 µsec auf 14 µsec an, wobei die Werte zudem stark schwankten.

Unternehmen sollten FC-Switches mit einer möglichst niedrigen Latenz wählen, da insbesondere Speichersysteme sehr empfindlich auf Verzögerungen reagieren. Zudem sollte die Latenz möglichst konstant sein. Größere Schwankungen machen das SAN-Design sehr schwierig, weil sich das Verhalten des Netzes über alle Komponenten hinweg in diesem Fall nur schwer vorhersagen lässt.