S3 macht Verluste und gibt Grafiksparte auf

S3 hat für das zweite Geschäftsquartal 2000 einen Umsatz von 135 Millionen US-Dollar gemeldet. Statt Gewinne wie im vergleichbaren Vorjahresquartal muss S3 Verluste in Höhe von 36 Millionen US-Dollar ausweisen. S3 hat außerdem begonnen, sich definitiv vom Grafikkartengeschäft zu trennen.

Für das Minus macht S3-CEO Ken Potashner maßgeblich die Kosten für die Umstellung vom Grafikspezialisten zur Internetfirma und die Einführung neuer Produkte verantwortlich. Im Vorjahresquartal konnte S3 einen Gewinn von 1,1 Millionen US-Dollar verbuchen. Die Gewinnzone will das Unternehmen nun nach der endgültigen Liquidation des Grafikgeschäfts wieder erreichen. Rund sieben Millionen US-Dollar habe man bislang in die Trennung vom Grafikgeschäft investieren müssen.

Wie S3 neben den Bilanzen verkündete, soll die Liquidierungsphase der Grafikprodukte von Diamond Multimedia ab sofort beginnen. S3 hatte Diamond erst 1999 übernommen. Nun will Chiphersteller VIA die Grafiksparte von Diamond   übernehmen. Das Taiwanesische Handelsministerium hat laut Potashner mittlerweile signalisiert, dass die Übernahme doch stattfinden könne. In einer ersten Stellungnahme verweigerte das Ministerium seine Zustimmung wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken. VIA will 3D-Grafiklösungen von S3 mit seinen Chipsätzen kombinieren. Die Massenproduktion von Chipsätzen mit integrierter Grafik könne dadurch wesentlich kostengünstiger gestaltet werden. In der Übergangszeit will S3 den Support für die aktuellen Diamond-Produkte aufrecht erhalten.

Mit dem neuen Geschäftsbereich von S3, dem Verkauf von Heim-Netzwerk-, Internet- und Rio-Produkten ist Potashner zufrieden. Man wolle die Rio-Linie weiter ausbauen und mit neuen Produkten zur führenden Marke im digitalen Multimedia-Bereich machen. (uba)