Routing-Spezialisten überzeugen

Test der RSVP-TE-Implementierung

Im Test mussten die beiden Geräte zunächst beweisen, dass sie die Pflicht beherrschen, das heißt die von den Normen vorgesehenen Pfade durch das MPLS-Netz fehlerfrei aufbauen können. Dabei setzten wir ein ordnungsgemäß funktionierendes IP-Routing voraus. Unser Hauptinteresse galt dem Traffic Engineering mit RSVP-TE im MPLS-Netz.

Diese MPLS-Funktionen sind zwar optional, werden aber von beiden Testgeräten unterstützt. Unseren Testemulator, den "Adtech AX 4000" von Spirent (siehe obiges Bild), verbanden wir über zwei Schnittstellen (Gigabit-Ethernet oder Packet over Sonet) mit dem Router. In dieser Konfiguration führten wir sämtliche Funktionalitätstests durch.

Um die Lastverteilung zu steuern, muss sich der Weg der Pfade fest vorgeben lassen. Voraussetzung hierfür ist die Unterstützung der Explicit Route Objects (ERO), die explizit angegebene IP-Router-Adressen auflisten. Die Testkandidaten mussten zeigen, dass sie explizite Pfade aufbauen können. Dazu ist es notwendig, aus dem Pfad, der in der PATH-Nachricht beschrieben ist, den bereits durchlaufenen Teilweg vor der Weiterleitung zu entfernen. Beide Geräte bewältigten dies problemlos.

Im nächsten Schritt prüften wir die korrekte Ablehnung eines unmöglichen Pfades. Dabei erwarteten wir eine PATHERR-Fehlernachricht mit dem Inhalt "Bad Explicit Route Object". Auch diesen Teil des Standards beherrschten beide Router korrekt.

Einem vorgegebenen Weg zu folgen, ist nur die halbe Miete: Ein RSVP-TE-Router sollte auch Wege aufzeichnen können, einerseits um Schleifen zu erkennen und andererseits, um einmal gewählte Pfade festzuschreiben. Wir testeten das hierfür nötige Record Route Object (RRO), indem wir den emulierten PATH- und RESV-Nachrichten diese Objekte hinzufügten. Der Testrouter sollte seinen Teilweg in das RRO eintragen und damit dokumentieren, dass ein Pfad über seinen Knoten läuft. Die Geräte beider Hersteller absolvierten diese Tests ebenfalls tadellos.