3D Druck und seine künftigen Anwendungen

Revolution in Schichten

Materialeffizienz und Designfreiheit

Als wichtige Vorteile der Additiven Fertigung gelten die werkzeuglose Produktion, die hohe Materialeffizienz und Designfreiheit. "Momentan probieren Firmen verschiedene Techniken aus, die im Wesentlichen eines gemeinsam haben: Sie schichten Werkstoffe übereinander", sagt Gebhardt. Der weltweite Umsatz mit 3D Druckern und Dienstleistungen soll laut dem Marktforschungsunternehmen Canalys 2014 bei knapp 3,8 Milliarden Dollar liegen, 2018 bereits bei 16,2 Milliarden.

Mit 3D Druckern für den Hausgebrauch lassen sich kleine Accessoires wie Handyhüllen oder Schlüsselanhänger herstellen. Deutlich mehr Potenzial sehen Experten bei der industriellen Fertigung. "Diese Technik wird zu revolutionären Umbrüchen in den Wertschöpfungsketten führen. Viele Wirtschaftszweige werden sich nachhaltig verändern", urteilt Sachon, der Manager der obersten Führungsebenen in Executive Education Programmen auf eben solche "disruptive innovations" vorbereitet.

3D Druck könnte den medizinischen Bereich verändern.
3D Druck könnte den medizinischen Bereich verändern.
Foto: My3D

Als Zukunftsmarkt gilt insbesondere der medizinische Bereich. "Theoretisch kann fast jeder Teil des Körpers ersetzt werden", meint Langer. Wiegt eine herkömmlich hergestellte Hüfte etwa zweieinhalb Kilogramm, kommt eine Hüfte aus der Additiven Fertigung auf gerade mal 200 Gramm. Etwa die Hälfte aller Dentalkronen und Brücken hierzulande werden inzwischen so gefertigt. Zahntechniker erheben die notwendigen Daten durch Scannen des Kiefers und können innerhalb von ungefähr 24 Stunden ohne Werkzeuge bis zu 450 individuelle Einheiten herstellen.