Rechenleistung kontra Preis

Sparc-Architekturen: die Skalierbaren

Die Sparc-Plattform von Sun war anfangs keine Chip-Technik, sondern ein offener Standard. Ihre Bezeichnung wurde vom Hersteller als Abkürzung von "Scalable Processor Architecture" geprägt. Der Serverproduzent versuchte damit am Anfang der 80er-Jahre, einen Nachfolger für die veralteten Motorola-Chips seiner Unix-Workstations zu finden. Sie kam im 32-Bit-Design 1987 auf den Markt und wurde hauptsächlich von Texas Instruments geliefert. Die ersten 64-Bit-Maschinen, "Ultra Sparc" genannt, erschienen 1994. Sun setzte dabei stets auf das selbst entwickelte Unix-Betriebssystem "Solaris".

Aus der Standardspezifikation hat sich inzwischen ein hochleistungsfähiges "Rechengenie" entwickelt. Sun setzt dabei andere Schwerpunkte als die Alpha-Entwickler: Skalierbarkeit steht an erster Stelle der Anforderungen. Mehrere hundert können sich die Arbeit teilen. Der Ultrasparc-Prozessor gewinnt dabei laut Sun mit jedem zusätzlichen Chip vergleichsweise viel Leistung. Doppelt so viele CPUs machen ein Sparc-System annähernd doppelt so schnell.

Der Performancegewinn hängt allerdings von den Anwendungen ab. Die Effizienz eines Mehrprozessorsystems steigt, wenn eine Applikation viele Aufgaben parallelisieren kann. Die Stärke von Sparc-Systemen liegt vor allem in den Bereichen CAD, Strömungssimulationen und aufwändigen mathematischen Berechnungen. Aber auch Webserver und Plattformen für Thin-Client-Server profitieren von der Arbeitsteilung. Sun hat auf dieser Basis ein Thin-Client-Konzept entwickelt, dass auch für Multimedia-Anwender geeignet ist, zum Beispiel im Bereich der Content-Erzeugung.