Raus aus dem LAN

Wie weit sind die Hersteller?

Anbieter von Netzwerkhardware haben lange vor der Ratifizierung des Standards damit begonnen, sich Gedanken über 10-Gigabit-Ethernet-Module für ihre Produkte zu machen. In verschiedenen Tests, wie zum Beispiel auf der letztjährigen Networld & Interop in Atlanta, prüften einige Anbieter ihre ersten Modelle auf Interoperabilität mit anderen Herstellern.

Eines der ersten Unternehmen, das ein 10-Gigabit-Ethernet-Modul vorstellte, war Foundry Networks. Mittlerweile bietet Foundry mit den Layer-3-Switches "Big Iron 4000", "Big Iron 8000" und "Big Iron 15 000" 10-Gigabit-Ethernet-fähige Geräte an. In die Maschinen mit den selbst entwickelten Jetcore-Asics passen bis zu 14 der neuen 10-Gigabit-Ethernet-Module mit jeweils einem Port. Der Preis beträgt pro Karte je nach Anschlusstyp zwischen 57 000 und 98 000 Euro. Die 10-Gigabit-Ethernet-Ports sind laut Foundry seit März 2002 lieferbar.

Das 10-Gigabit-Ethernet-Modul in den Routing-Switches "Cajun P 580" und "Cajun P 882" entwickelte Avaya hauptsächlich für den Einsatz in Enterprise-Netzen und für Campus-Verbindungen. Die Singleport-Schnittstellen kosten laut Hersteller je nach Ausführung zwischen 23 000 und 69 000 Euro und sollen laut Hersteller ab Mai verfügbar sein.

Für den "Catalyst 6500" bietet Cisco bislang zwei Einschübe an: Für 10GBase-LR für rund 34 600 Euro und als 10GBase-LX4 für Multiplexing mit vier verschieden Kanälen auf einer Glasfaser (WWDM: Wide Wave Division Multiplexing) für zirka 92 500 Euro.

Das Shipping von 10-Gigabit-Ethernet-Modulen ist bei Nortel Networks in zwei Zeitabschnitte unterteilt: In der ersten Phase sind bisher Singleport-LR-Module für den Layer-3-Switch "Passport 8600" erhältlich. Sie unterstützen nur eine Verkabelung über Singlemode-Fasern. In Phase zwei, die der Hersteller im ersten Halbjahr 2003 einläuten will, sollen auch Multiport-Einschübe verfügbar sein, die sowohl Single- als auch Multimode-Strecken ermöglichen.

Extreme Networks hat noch kein 10-Gigabit-Ethernet-Modul vorgestellt, arbeitet aber schon seit Juli 2001 mit einer proprietären Lösung eines 4-Kanal-WWDM-Vollduplex-Produkts. Extreme stellte die Schnittstelle beim Interoperabilitäts-Test in Atlanta im vergangenen Jahr vor. Das Unternehmen plant, das erste normkonforme Produkt im Sommer auszuliefern. Es basiert auf dem LR-Standard. Die Schnittstellen sind vorerst nur für den "Black Diamond " vorgesehen.

Im Highend-Router "Xpedition ER 16" bietet Enterasys einen EinPort-Einschub an. Dieser befindet sich derzeit in der Beta-Phase und ist voraussichtlich ab Juni 2002 erhältlich. Für die Access-Plattform "Matrix E7" kommt im Herbst 2002 eine 10-Gigabit-Ethernet-Schnittstelle. Über die Art des Anschlusses und die Preise ist noch nichts bekannt.

Auch für Juniper sind solche Module ein Thema, das Unternehmen hat aber noch keine Produkte vorgestellt. Was die Verfügbarkeit derartiger Schnittstellen angeht, gibt es bislang noch keine genauen Zeitplan. Das Gerät, das einen Durchsatz von 10 GBit/s pro Interface unterstützt und somit für 10-Gigabit-Ethernet infrage kommt, ist der Internet-Router "M160".