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Ratgeber Mobile Fernwartung

Fernwartung per RDP

Möglicherweise ist die Anschaffung einer zusätzlichen Fernwartungssoftware für den heimischen PC oder Homeserver überhaupt nicht notwendig. Viele Router-Hersteller, im deutschsprachigen Raum insbesondere AVM, bieten hierfür die passenden Tools an - auch wenn sich der Berliner Hersteller vor Kurzem um ein Sicherheitsproblem kümmern durfte, dies aber exzellent und zuverlässig löste.

Einfach und praktisch: RDP-Zugriffe vom iPad auf Windows Server 2012 R2.
Einfach und praktisch: RDP-Zugriffe vom iPad auf Windows Server 2012 R2.
Foto: Schlede/Bär

Auch ohne Zusatzprogramme oder VPN-Lösungen besteht über die Weiterleitung eines Remote-Desktop-Ports für einen PC/Server eine kostenlose und recht komfortable Variante. Beinahe jeder aktuelle Breitband-Router, auch die sehr verbreiteten Speedport-Geräte der Telekom, besitzt die Fähigkeit, Port-Adressen in Richtung Internet freizuschalten. Diese Freischaltung wird unter Microsoft Windows dazu verwendet, das "Remote Desktop Protocol" (RDP auf Port 3389) per NAT (Network Address Translation) auf den Router zu lenken. Wird von einem Gerät außerhalb des lokalen Netzwerks eine Verbindung über einen Remote-Desktop-Client über das Internet aufgebaut, so leitet der Router die Pakete an die hinterlegte MAC-Adresse des Zielsystems weiter. Damit sich der heimische PC jedoch finden lässt, ist entweder eine feste IP-Adresse oder eine Technik wie DynDNS erforderlich.

Achtung: 2X warnt vor der Verwendung der einfachen RDP-Verbindung über die eigene Software.
Achtung: 2X warnt vor der Verwendung der einfachen RDP-Verbindung über die eigene Software.
Foto: Schlede/Bär

Für den mobilen Zugriff benötigt der Tables- beziehungsweise Smartphone-Besitzer nur noch einen Remote-Desktop (RDP)-Client. Kostenpflichtige RDP-Clients gibt es für Android, iOS und Windows Phone 8 wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Der neue Microsoft-RDP-Client für iOS 6.x und höher sowie für Android 4.x ist jedoch komplett kostenlos und unterstützt die Sitzungsverschlüsselung sowiw die Erweiterung RemoteFX. Das Anlegen eigener Verbindungen ist in wenigen Sekunden erledigt. Wie bei allen Fernwartungsprogrammen ist auch hier eine gewisse Lernphase erforderlich, bis der Benutzer auf den mitunter mikroskopisch kleinen Displays erfolgreich arbeiten kann.

Interessanterweise gibt es den RDP-Client von Microsoft noch nicht für das eigene Windows Phone 8. Hier empfiehlt sich der 2X-Client, der ebenfalls einen RDP-Client mitbringt. Die Verbindungsdaten inklusive Anmeldeinformationen kann die Software speichern. Sie bietet eine Display-Mouse-Emulation mit Rechtsklick, unterstützt SSL-verschlüsselte Verbindungen und bietet eine Ansicht des kompletten Bildschirms sowie Gestensteuerung für das Zooming. Die Bedienung der Software ist, obwohl nur auf Englisch verfügbar, recht einfach.

Vorteile von RDP-Clients:

  • Standardsoftware, auch im WLAN nutzbar

  • Keine Zusatzsoftware erforderlich

Nachteile von RDP-Clients:

  • Wer RDP-Ports in Richtung Internet öffnet, muss wissen, was er tut

  • Keine Zusatzfunktionen, im Vergleich zu Remote-Support-Software

Fazit: einfach, aber nicht trivial

RDP ist eine einfache Art und Weise, einen gelegentlichen Zugriff zu bewerkstelligen. Der Anwender muss jedoch aufpassen, dass die Sitzung auch verschlüsselt wird. 2X für iOS/Android beispielsweise bietet diesen Schutz für RDP nicht.