Linux-Tipp

Problemhilfe: Wenn der Ton unter Linux streikt

Der Ton ist generell zu leise

Hersteller von Notebooks kochen bei der verbauten Hardware gern ihre eigenen Süppchen: Exotische Chipsätze oder Architekturen, um aus kaum dafür gedachter Hardware Surround-Klänge zu entlocken. Das alles macht die Installation von System und Treibern nicht ganz einfach.

In der Vergangenheit mussten deshalb viele Anwender die Erfahrung machen, dass das Soundsystem auf dem Notebook zwar grundsätzlich funktioniert, aber der Ton viel zu leise ist. Ein Workaround, der häufig zum Erfolg führt, aber einen kompletten Neuanfang fordert: den Ton unter Windows auf 100 Prozent aufdrehen und erst dann Linux installieren. Die maximale Lautstärke konnte dann auch unter Linux ausgegeben werden. Unter Ubuntu dürfen Sie neuerdings in den Systemeinstellungen des Audio-Systems eine höhere Lautstärke als 100 Prozent einrichten, was zumindest dieses Problem pragmatisch löst.

Bei externen Soundkarten, die per USB angeschlossen werden, kommt es möglicherweise zu Problemen mit dieser Schnittstelle.

Soundsystem unter Linux

Was Soundprobleme unter Linux kompliziert, ist das für Einsteiger schwer verständliche Zusammenspiel der Komponenten – vom Klangerzeuger (Abspielprogramm) bis zur Ausgabe (Soundkarte mit Boxen). Die Basis bildet stets Alsa (Advanced Linux Sound Architecture), und bei sehr hartnäckigen Problemen kann es hilfreich sein, das System nur noch mit Alsa zu betreiben und auf einige elaboriertere Funktionen zu verzichten. Auf Alsa setzt nämlich die zusätzliche Systemkomponente Pulse Audio als Sound-Server auf. Die Aufgabe des Sound-Servers besteht darin, verschiedene Quellen zusammenzumischen und Funktionen anzubieten, um den Klang zu beeinflussen. Das Zusammenspiel der Bausteine (Soundquelle zu Pulse Audio, weiter zum Alsa-Treiber, schließlich zur Soundkarte) sollte Linux-Nutzern bewusst sein, um im Fehlerfall analytisch vorgehen zu können.

(PC-Welt/ad)