Praxis: Multimedia-System im Eigenbau

TV-Karten und TV-USB-Geräte

Der Markt bietet eine Vielzahl von TV-Karten für unterschiedliche Empfangsmöglichkeiten an. Für das analoge Fernsehen halten die Hardware-Hersteller entsprechende PCI-Steckkarten oder USB-Geräte bereit. Hierbei muss das empfangene Video-Signal allerdings noch in ein MPEG2-Format enkodiert werden. Deshalb verfügen teure Lösungen über einen MPEG2-Encoder-Chip, der die Encoder-Arbeit übernimmt. Preiswerte analoge TV-Karten sparen sich dieses Zusatz-Feature und überlassen diese Aufgabe der System-CPU. Der Prozessor wird dabei entsprechend mehr belastet. Dadurch steigen der elektrische Energiebedarf und die Wärmeentwicklung.

Für digitalen Fernsehempfang offeriert der Handel Karten oder USB-Geräte mit DVB-S-, DVB-C- und DVB-T-Empfangsstandard. DVB-S-Lösungen ermöglichen digitales Satellitenfernsehen, die DVB-C-Lösungen unterstützen digitales Kabelfernsehen und DVB-T steht für das digitale terrestrische Fernsehen. Selbstverständlich sind Kombinationen aus digitalem und analogem Fernsehen, so genannte Hybrid- oder Dual-Tuner-Lösungen, erhältlich, wie etwa die Cinergy Hybrid T USB XS von Terratec, die WinTV Nexus CA von Hauppauge oder Fusion HDTV DVB-T Dual Digital von Devico. Als Single-Tuner-Lösung bietet zum Beispiel Hauppauge die WinTV NOVA-S-Plus, die WinTV NOVA-T oder die WinTV NOVA-T-USB2 sowie Terratec die Cinergy 1400 DVB-T oder Cinergy T2. Die Installtion der Geräte unter MCE 2005 verlief bei allen Geräten problemlos.

Wichtig für die Auswahl einer TV-Empfängers ist der Treiber-Support für das entsprechende System, das Sie verwenden wollen. Unter Windows stehen mehrere Software-Lösungen für so genannte Media-Center-Anwendungen zur Verfügung, wie zum Beispiel TVcentral von Sceneo oder die Media Center Edition 2005 von Microsoft. Letztere erfordert spezielle MCE- beziehungsweise BDA-Treiber, um reibungslos zu funktionieren. Auch unter Linux muss der Anwender darauf achten, welche TV-Karte entsprechenden Treiber-Support bietet. Wie Sie unter Linux einen Video-Server aufbauen, beschreibt unser Report „Linux-Video-Server mit Zusatzfunktionen“.