Harte Strafen fordern – selbst aber kopieren

Präsident Sarkozy: Illegale DVD-Kopien verteilt

Während Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und die Regierung besonders hart gegen illegale Raubkopien vorgehen, lässt das Staatsoberhaupt selbst rechtlich geschützte DVDs von Mitarbeitern kopieren.

Wie die französische Zeitung Le Canard Enchaine meldet, wollte der Präsident den Teilnehmern einer Botschafterkonferenz DVDs mit dem Titel „A visage decouvert: Nicolas Sarkozy“ verteilen. Die Produktionsfirma Galaxie hatte dem Präsidenten jedoch nur 50 Original-DVDs geschickt – zu wenig.

Kurzerhand wurden ohne den Rechteinhaber Galaxie zu fragen, weitere 400 Kopien gebrannt. Desweiteren fertigte die Kommunikationsabteilung von Sarkozy auch noch ein neues Cover für die Raubkopien. Die „Kommunikationsprofis“ des Präsidenten vermeldeten nach dem Bekanntwerden der Raubkopienaffäre, sie hätten einen Mitwirkenden der Produktionsfirma um Erlaubnis gefragt. Allerdings habe dieser keinerlei Rechte für die Erlaubnis der Kopien erteilen können, wie Le Canard Enchaine meldet.

Frankreich ist für sein besonders hartes Vorgehen gegen Copyright-Verletzungen bekannt. Produzenten von illegalen Raubkopien drohen bis zu drei Jahre Haft und hohe Geldstrafen. (cvi)