Performanceanalyse

Warnungen

Während die Protokolle zur Ablaufverfolgung doch ein eher komplexes Thema sind, lassen sich die Warnungen in der Anwendung Leistung wieder deutlich einfacher nutzen. In diesem Fall geht es darum, beim Über- oder Unterschreiten bestimmter Werte automatisiert Aktionen auszulösen.

In einer Warnung werden daher zunächst Leistungsindikatoren mit Schwellwerten konfiguriert. Dabei ist darauf zu achten, dass sinnvolle Werte definiert werden. So kann die Prozessorleistung durchaus kurzfristig auf 100% steigen. Ebenso kann der Wert für Seiten/s in den Spitzen sehr hoch sein, wenn beispielsweise eine neue Anwendung gestartet wird. Es sollte also mit Leistungsindikatoren gearbeitet werden, die sich eher kontinuierlich entwickeln und mit denen nicht unnötig Warnungen generiert werden. Beispiele sind die Zusagegrenze oder die verfügbaren MBytes beim Hauptspeicher.

Nach der Festlegung der Schwellwerte ist im Register Aktion anzugeben, was passieren soll. Der einfachste Ansatz ist die Erstellung eines Eintrags im Ereignisprotokoll. Es können auch die allerdings unzuverlässigen – Meldungen über das Netzwerk an die Administratoren gesandt werden. Interessant ist die Option, ein Leistungsdatenprotokoll zu starten, um den weiteren Verlauf der Systemnutzung detailliert zu protokollieren und damit erkennen zu können, ob es sich nur um ein kurzzeitiges oder ein dauerhaftes Problem gehandelt hat, und auch schon den Ursachen für dieses Problem auf den Grund gehen zu können. Das Leistungsdatenprotokoll muss vor der Erstellung der Warnung erzeugt werden und sollte sowohl die Leistungsindikatoren aufzeichnen, die die Warnung ausgelöst haben, als auch alle anderen Leistungsindikatoren, die für eine spätere Analyse der Problemsituation erforderlich sein könnten. Eine weitere mögliche Aktion ist die Ausführung eines Programms, etwa eines Skripts, das Systemparameter anpasst oder andere Aktivitäten wie den Neustart von Diensten durchführt.

Bild 8: Die Konfiguration von Warnungen
Bild 8: Die Konfiguration von Warnungen

Auch für Warnungen kann ein Zeitplan konfiguriert werden. Wenn man beispielsweise nur vermutete Performance-Probleme durch nächtliche Batch-Jobs analysieren möchte, aber keine Warnungen im Regel-Betrieb erzeugen möchte, eignet sich dieser Zeitplan sehr gut. Die Funktionen für die Verarbeitung von Warnungen in der Anwendung Leistung ist relativ primitiv realisiert. Tools wie der Microsoft Operations Manager stellen eine deutlich leistungsfähigere Funktionalität für die Verarbeitung von Überschreitungen definierter Schwellwerte bereit. Andererseits lassen sich gerade in der Kombination von Warnungen mit zusätzlichen Leistungsdatenprotokollen oder Skripts viele Aufgaben lösen.