Verschiedene Standpunkte aus den einzelnen Lagern

Oracle-Sun-Deal: Was passiert mit MySQL, OpenOffice.org und SPARC

Nach der überraschenden Ankündigung, dass Datenbank-Schwergewicht Oracle Sun Microsystems übernimmt, gibt es einige offene Fragen. Gerade im MySQL-Lager hält sich die Freude in Grenzen.

Für insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar will Oracle das Traditionsunternehmen Sun Microsystems erwerben, TecChannel berichtete. Dieser Deal kommt eigentlich eher überraschend. Bis vor wenigen Tagen war im Gesrpäch, dass IBM den SPARC-Hersteller übernehmen möchte. Die große Frage, die dieser Kauf mit sich bringt ist: Was passiert mit OpenOffice.org, MySQL und SPARC? Das OpenOffice-Team zeigt sich eher optimistisch. John McCreesh sagte gegenüber ZDNet, dass dies die Unsicherheit über Suns Zukunft aus dem Weg schaffe. Man sei glücklich, in welcher Form Sun den Weg für OpenOffice.org geebnet habe. Nun blicke man mit Optimismus und unvoreingenommen in die Zukunft.

Andere Töne hallen aus dem MySQL-Lager. Der MySQL-Veteran Ryan Thiessen titelte in seinem Blog „Stunned“. Er sei gelähmt über die Tatsache, dass Oracle Sun Microsystems übernehme. Bei der Übernahme von MySQL durch Sun sei man optimistisch gewesen. Doch nun überwiege Angst und Enttäuschung. Als er das Gerücht vor ein paar Wochen hörte, dachte er es handle sich um einen Witz. Er könne sich nicht vorstellen, dass Oracle an Java und MySQL wegen größerem Profit interessiert sei. Der unabhängige Analyst Carmi Levy ist anderer Meinung. Er denke dass Oracles High-End-Datenbank ein ganz anderes Klientel adressiert als MySQL. Somit würde sich für Oracle ein größerer Markt auftun. Durch elf Millionen MySQL-Installationen hätte das Verkaufs-Team von Oracle Gesprächs-Chancen mit diesen Kunden. Diese Möglichkeit sei vorher nicht vorhanden gewesen. Einige Leute fürchten auch um den Erhalt der SPARC-Plattform. Im Jahre 2002 basierten noch 101 von 500 Supercomputern auf SPARC. Heutzutage ist dies lediglich einer. Ebenso überrascht von dem Kauf zeigte sich laut reuters Steve Ballmer. Ina Fried von CNET.com will aus einer eigenen Quelle wissen, dass auch IBM sehr überrascht sei. Big Blue sei selbst noch sehr an Sun interessiert gewesen. (jdo)