Netzwerkanwendungen, Teil 2

RTP-Verbindungsaufbau

Vor einer Kommunikation über RTP muss eine Sitzung eingeleitet werden. Je nach Anwendung reicht diese Aufgabe von der einfachen Ankündigung einer Übertragung bis hin zum aufwendigen Aufbau einer Video-Konferenz. Dabei muss der Initiator zunächst die Gesprächspartner suchen und dann ein gemeinsames Kodierungsverfahren aushandeln.

Eine Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) hat dafür eine Reihe von Protokollen entwickelt. Um beispielsweise eine Telefonverbindung über Internet herzustellen, sind die Protokolle Session Initiation Protocol (SIP) und Session Description Protocol (SDP) gebräuchlich. Alternativ entwickelte ITU (International Telecommunication Union) die Empfehlung H.323 für den Gesprächsaufbau. Die Eigenschaften des Gesprächs werden dabei über das Call-Control-Protokoll H.245 bestimmt. Geräte, die über H.323 Verbindungen aufbauen, werden auch als H.323-Terminals bezeichnet.

Während der ITU-Standard H.323 vor allem im Umfeld professioneller TK-Anlagen zum Einsatz kommt, gewinnt das von der IETF festgelegte SIP in öffentlichen Netzen und bei Privathaushalten zunehmend an Bedeutung.